Der zweite Fall von Johann Briamonte führt uns in eine Kunsthandlung in Freiburg und mitten hinein in eine Kunstfälschung.
Ich kannte den Ermittler noch nicht und habe mich gleich gut zurechtgefunden im Fall. Natürlich ist spürbar, dass die persönlichen Beziehungen schon eine Entwicklung hinter sich haben, aber da holt Claudia Bardelang uns gut ab.
Sie schreibt als allwissende Erzählerin aus wechselnden Perspektiven, darunter auch die des Täters. Die Spannung fusst daher mehr in der Frage, wann es Briamonte gelingen wird, den Täter zu fassen, und aus Tätersicht natürlich, ob es diesem gelingen wird, genau das zu verhindern. Zu rätseln gibt es hingegen noch etwas kurz vor Ende.
Gefallen haben mir die Atmosphäre rund um Freiburg, auf Briamontes Hof in Menzenschwand und die Beschreibungen von Natur und Hitze. Briamonte ist ein sympathischer Ermittler, dem wir nur leider durch die Perspektivwechsel gegen Ende einmal zu oft voraus sind. Auf der anderen Seite macht es ihn nur menschlich. Seine Auftritte gegen Ende fand ich nicht ganz plausibel, aber vielleicht bin ich da auch zu kritisch.
Das regionale Flair wird punktuell durch zwei Dialekt sprechende Nebenfiguren toll ausgespielt. Der Krimi selbst ist aber Hochdeutsch geschrieben ;-)
Fazit: Ein Wohlfühlkrimi mit regionalem Charakter und einem sympathischen Ermittler, nicht allzu spannend und trotzdem fesselnd.