The Perfect Fit von Kara Atkin
Es gibt viele Dinge im Leben, die „passen“ können. To fit eben. Da sind Kleidung, Menschen, Kleidergrößen, Getränke zum Essen und umgekehrt, oder Kombinationen, von denen man denkt, das geht gar nicht zusammen. Nutella zu ….ähm…. Gurken? (hat das schon mal Jemand probiert? Frag‘ für ‘ne Freundin 😃). Manche sagen Folgendes passt nicht: Sportliche Menschen zu eher etwas Faulen. Menschen, die überirdisch schön aussehen, und in Beziehungen mit jenen sind, die eher normal erscheinen. Selbstbewusste Menschen, die ganz zurückhaltende und schüchterne lieben. Wir alle haben so ein gewisses Bild im Kopf, WAS zusammenpasst, und zusammen sein sollte. Doch was für jeden Einzelnen the perfect Fit, also das perfekte Zusammenpassen scheint, ist natürlich ganz individuell, und sollte IMMER nur von denjenigen ausgehen, die es betrifft. Niemand sollte einem reinreden im Sinne von „Aber dies uns das passt doch viel besser zu dir.“, weil …….. Niemand ist eben man selbst, das kann nur der Mensch selbst sein. Passen Outfits zu Rockstars, sind die Klamotten wirklich sie selbst, passt es, oder ist es nur eine Verkleidung, in der man sich nicht wohlfühlt, in der die Welt einen aber sehen will, um in eine Schublade eingeteilt zu werden, und sozusagen ein Fake seiner selbst zu sein? Müssen Klamotten zu einem Anlass passen? Dürfen Menschen zusammen sein, die total verschieden sind? Dies und andere Fragen stellen sich in diesem Buch. Doch worum geht es genau?
Die Geschichte, die ins Buch passt:
Ellie Cox träumt davon, als Stylistin in der Modewelt Fuß zu fassen. Traumjob eben. Als sie kurzfristig die Chance bekommt bei der Mailand Fashion-Week einzuspringen, und dann auch noch Roan, den Sänger der Band Parallel stylen darf, sieht sie ihren Traum in Erfüllung gehen. Denn er ist Brand Ambassador, und sie bald im festen StylistInnen-Team. Caleb Lee, der Manager der Band, ist skeptisch. Ellie ist gut in dem, was sie tut, aber auch leicht chaotisch. Als dann herauskommt, dass Ellie Single ist, nimmt das Chaos seinen Lauf. Denn Single sein ist ein absolutes NoGo, eine Beziehung zu haben sogar ein Einstellungskriterium des Labels. Ellie sieht ihren Traum platzen, doch dann bekommt sie Hilfe von ungewohnter Seite: Caleb bietet ihr an, ihren Fake-Freund zu spielen. Zumindest, bis die Fashion-Week vorbei ist. Denn ja, somit will er auch irgendwie sich selbst schützen, weil er sie beim Einstellen nicht nach dieser wichtigen Sache des Single-Daseins gefragt hat. Und dann wäre er seinen Job ebenfalls los. Und sagen wir mal so: Keiner von Beiden will seinen Job verlieren …… aus für sie passenden und nachvollziehbaren Gründen, die man kennenlernt, wenn man das Buch liest 🙂
Cover und Titel:
Anfänglich und vor der Lektüre fand ich das Cover schon recht toll gezeichnet, es hat mich auf jeden Fall neugierig zurückgelassen. Meine nächste Frage war dann tatsächlich: „Was tut er da in seiner Hosentasche?“. Hab es nun herausgefunden. Was Caleb da auf dem Cover in seiner Hosentasche macht? Tjoahhh, ich sag nur ……. Cantuccini (und jetzt alle so: „Hä?!“, weil …. Klingt wirklich schlimmer, als es ist 😃). Ich mag den Buchtitel wirklich sehr gerne, weil er nicht nur so heißt, sondern auch wirklich perfekt passt. Zur Geschichte und zur Thematik, dass etwas zusammenpasst oder nicht, und doch zusammenpassen kann, auch wenn man es erst nicht glaubt. Und das ist eine sehr schöne Symbolik.
Fazit und passendes Gedankenkarussell:
Man bekommt beim Lesen eine Einsicht und Hintergrundwissen über die Szene der Modewelt, die Modebranche, die Musikbranche, Brands, Rockstarsein, Influencen, Manageraktivitäten, Labels, die großen Marken, das große Haifischbecken, wie alles miteinander zusammenhängt, und somit über viele Dinge, die sich viele junge Menschen heute für ihr Leben wünschen. Schön, dass man also sieht, wie es hinter den Kulissen wirklich ist. Aber diese Thematik des perfekten Zusammenpassens ist es, die mich am Buch interessiert und magisch angezogen hat. Denn eigentlich passt hier offensichtlich gesehen nichts zusammen (Keine Jobs, keine Menschen, keine Klamotten), was dann aber doch irgendwie passt. Womit die Theorie widerlegt wurde, die besagt, dass nur Dinge zusammenpassen, die sich absolut gleichen. Ich mag die Aussage des Buches, aus einer Szene ganz am Anfang. Und das ist nun nicht gespoilert. Aber Ellie hilft Roan, der sich sichtlich unwohl fühlt, und fragt ihn, in welchen Klamotten er sich wohlfühlt. Welche Kleidung er IST, was IHN darstellt. Denn ja, Kleidung und Aussehen KANN auch ein Ausdruck unserer Individualität sein, etwas das wir der Welt zeigen, wie wir sind. Wenn man uns das dann nicht erlaubt durch Kleiderordnungen, oder Vorschriften, fühlt man sich natürlich NICHT wohl. Ist ja auch ganz klar. Und das hat mir als Aussage unheimlich gut gefallen.
Um Fake geht es hier zu einem sehr großen Teil, was beim Trope der Fake Beziehung erstmal kein Wunder ist. Doch der Fake reicht viel weiter in die Geschichte. Wie fake ist man, wenn man etwas trägt, und ausstrahlt, was man gar nicht ist? Wie fake kann eine Beziehung sein, wenn man zusammen sein möchte, und es nicht darf, oder eben in verkehrter Reihenfolge, wenn man zusammen ist, und eigentlich nicht will? Und wie fake kann eine Beziehung sein, die sich so gar nicht fake, sondern völlig richtig anfühlt, wo sie doch fake sein sollte? Wie fake ist ein Lachen, wenn mir nach Panik zumute ist? Und wie fake ist mein Leben, wenn ich etwas tun muss, das nicht ich bin? Eine Arbeit, in die ich, wenn es meine Kleidung wäre, nicht hineinpasse, die ich aber ständig tragen muss? Ein Leben, das wie ein Kleidungsstück ist, das zwickt, mir völlig zu groß ist, oder dessen Farbe mich ständig krank aussehen lässt, und somit auch macht? Und dann sind da ja noch die Menschen, die einfach falsch sind. Nicht für einen. Aber irgendwie doch. Weil sie hinterhältig sind. Ich hätte gerne mehr Fake der Fake Beziehung gesehen, doch dieser wurde sehr schnell zur Realität, was man auch gefühlt hat, und was ich im Allgemeinen immer sehr schön finde. Man hätte ihn einfach nur etwas verlängern können, ein paar Seiten mehr, aber das ist nur meine persönliche Ansicht, und eben Wunschdenken. Trotzdem will ich es erwähnen, um meinen kleinen Kritikpunkt zu erklären denn es ist ein kleiner Kritikpunkt meinerseits, dass sich gerade dieser Fake -Romance Bestandteil gerne noch etwas im Buch hätte ausbreiten können. Hätte ganz sicher noch in das Gewand des Buches gepasst. Immer wieder perfect Fit halt. Mit passenderen Worten: Die Geschichte ist in die Klamotten der Fake Beziehung geschlüpft und die passen ihr auch sehr gut. Nicht zu knapp sitzend, nicht zu eng oder erdrückend, und nicht zu weit schlabbernd. Einzig und allein die Verlängerung des Tropes hätte meiner Meinung nach noch ein wenig besser zum Outfit der Story gepasst. Aber das ist nur meine Meinung, und Stil oder der eigene Style ist ja was völlig Individuelles. Dazu sei gesagt, dass ich nicht gerade die beste Modespezialistin bin. Und überhaupt zählt es doch nur, was sich unter den Klamotten der Geschichte befindet. Direkt im Inneren. Da ist es nämlich die Liebe. Und die kommt tatsächlich im Buch nicht zu knapp daher, und passt genau. Zumindest für mich. Dies ist dann mein einziger kleiner Kritikpunkt. Ob er passt muss jeder für sich selbst herausfinden.
Was mir am Buch absolut imponiert hat, war die Mischung der Sprache und des Schreibstils. Teils war das wirklich moderne Sprache, die einen zum Lachen gebracht hat, und die man wundervoll in seine reale Welt einbinden konnte, gespickt mit einem Humor der Protagonisten. Und dann waren da diese einzelnen Stellen, die poetisch wunderschön geschrieben wurden. Stellen in denen es um Lebensglück, um Träume, um Schicksal und Liebe ging. Diese Mischung aus Moderne und Poetik hat perfekt zusammengepasst. Und einen in so mancher Szene mitten in einen Traum entführt. Manchmal sogar mit einem Lachen.
Thema ist auch ein bisschen, so sehe ich das zumindest, eine unterschwellige Kritik am Mangel der Individualität. Dass in der Schule alle gleichbehandelt werden, und man nicht auf individuelle Stärken und Schwächen eingeht und achtet. Dass etwas so und so zu sein hat, und man sich nicht selbst ausleben darf. Dass es Vorschriften gibt, die man einzuhalten hat, und von denen man nicht abweichen darf. Selbst wenn das alles nicht zu einem und für einen passt. Dass man sich quasi wie im Käfig gefangen fühlt, in einer Situation, aus der man raus möchte, weil man in eine andere will, die mehr zu einem passt. Dieses Feststecken, also nicht passen, in diversen Situationen, und der Versuch daraus herauszukommen, war gut beschrieben.
Und dann ist da noch Caleb als Protagonist mit seinem Beschützerinstinkt. Er beschützt, und tut alles, damit Roan und Damian nicht unter die Fittische des Labels kommen, die nicht so familiär agieren, sondern denen es nur um den Profit eines Menschen geht. Der Mensch als Ware, sehr unschönes Denken, heutzutage aber leider gar nicht so selten. Doch bei Caleb ist es wie in einer großen Familie. Ein Platz an den man gehört, der passt. Perfect Fit eben. Denn manchmal passen Freunde besser als Familie, als Familie selbst. Das war sehr angenehm zu lesen, und ein Wohlfühlaspekt im Roman. Denn Der Instinkt, das, was zu einem passt, beschützen zu wollen, geht natürlich auch an Ellie nicht vorbei. Ellie hingegen sorgt für Chaos und Unordnung vs. Calebs Ordnung. Ihre Plapperei ist liebenswert und kommt mir sehr bekannt vor.
Es geht um Arbeit, Berufswünsche, etwas tun müssen, das man nicht tun will, Wünsche im Leben, Loyalitäten, die eigenen Wünsche über das Wohl aller stellen oder seine Wünsche zu begraben und hintenanzustellen, ebenfalls zum Allgemeinwohl, um Schutz und Sicherheit und …. Druck der auf einem lastet. Wenn man sich nur um andere kümmert, und sich selbst gar nicht mehr wahrnimmt, hat man wenig Zeit zum Selbstreflektieren. Man ist ständig auf der Hut, weil man beschützen will. Das führt ein wenig dazu, dass man nicht mehr man selbst ist. Wenn dann jemand kommt und Dinge an uns anspricht, merken wir oft erst unsere Fehler, aber auch Schönheiten und Liebenswertes an und in uns, was wir gar nicht an uns wahrgenommen hätten, weil wir uns sehr wenig mit uns beschäftigt haben. Und dieser Part hat mir besonders gut gefallen, weil Ellie es schafft aus Caleb den Manager den richtigen Caleb heraus zu kitzeln. Und was da unter den perfekten Maßanzügen ist, war ziemlich sympathisch. Es ist ein wenig dieses Loslassen der Kontrolle und der Momente, der durch die Fake Beziehung real wird. Verkopfter Kopfmensch gegen Bauch – und Herzmensch. Ellie, die aus der Kontrolle ausbricht und Caleb, der sich langsam ein wenig aus seiner löst. Gegensätze, die trotzdem passen, weil sie Sicherheit ausstrahlen in ihren Gegensätzen. Erfrischend schusselig gegen sich immer im Griff haben. Verschlossenheit und manchmal Unsicherheit (der wirkliche „Hand in Hosentasche“ Grund) gegen quirlige Offenheit.
Man sieht ein klein wenig ein Abbild von unserer Gesellschaft, mit der Botschaft, dass es Menschen gibt, die einem sagen, dass man eben akzeptieren sollte, dass man es nie schaffen wird, weil die Welt nun mal so ist, und man zu klein um das zu ändern. Aber dann ist es auch ein Plädoyer genau diese Gesellschaft mit ihren Regeln und Zwängen durcheinanderzubringen und herumzuwirbeln, den Status Quo zu durchbrechen und es anders zu machen, und am Ende trotzdem bei seinen Träumen zu landen, auch wenn man es auf andere Weise tut als andere. Und damit ist es auch ein bisschen eine Geschichte vom Straucheln und doch nicht fallen. Es geht um Wohlfühlen, Passen und sich richtig anfühlen. Für sich selbst. Und sonst für Niemanden. Um Zwänge, etwas tun zu müssen. Darum, wenn man nicht mehr perfekt passend funktioniert. Für seine Familie, für sich selbst, für den Arbeitgeber, für die Welt …. oder ein ganz bestimmtes Label. Und irgendwann erkennt man dann, dass man nicht für alle perfekt passt und sein kann, aber genug perfekt für einige, denn was zu einem passt, und was nicht, hängt immer nur von uns selbst ab.
Man hat einen Traum vom Leben, und diese unsere Träume müssen wir oft aufgeben, indem wir Dinge tun, die uns nicht liegen, und unglücklich machen, aber wir brauchen eben das Geld, weil es in unserer Welt so läuft. Es gibt Eltern die Luftschlösser nicht unterstützen, weil es in einem unsicheren Job ausartet. Sicherheit und Kontrollverlust. Alles im Griff und unter Kontrolle haben vs. Die Kontrolle verlieren. Das Thema zieht sich durchs Buch genauso wie Jemandem die Chance geben, die man nur einmal im Leben bekommt und hat. Denn manchmal sind Erfahrungen und Verbindungen nicht ausreichend. Aber wie soll man je Erfahrung in einem Bereich bekommen, wenn einem Niemand eine Chance gibt, Erfahrungen zu sammeln, WEIL man keine hat?! Etwas, das ich in unserer Leistungsgesellschaft noch nie verstanden habe, weil Menschen austauschbar sind. Ellie und Caleb auf alle Fälle haben nur diese 1 Chance, die letzte ihrer Art um ihren Traum zu verwirklichen, was auch noch ein wenig Spannung in die Geschichte bringt.
Und uns wird gezeigt, dass einige Regelungen, auch in großen Firmen, total doof sind, und man bei den Auslegungen etwas flexibler sein sollte, weil sie nichts mit der Realität der Menschen zu tun haben, sondern einfach nur Chefetagen und Vorständen Vorteile und Sorglosigkeit bringen, aber nicht den Angestellten selbst. Da sollte Menschlichkeit statt sturer Beharrlichkeit auf Regeleinhaltung sein. Ihr kennt das. Das ist ungefähr so wie der Mensch, der eine Minute zu spät ankommt, und dann auf die Regeln aufmerksam gemacht wird, dass er eben eine Minute zu spät ist, statt, ein Auge zuzudrücken, und ihm doch noch zu helfen.
Und mit der Geschichte geht auch ein kleiner Streifzug durch Mailand einher. Da dies der Handlungsort der Fashion-Week ist, bekommen wir das als kleinen Bonus. Denn ein Spaziergang durch die Nächte und Tage von Mailand ist immer erstrebenswert, und kommt im Buch sogar an einigen Stellen vor.
Auch wenn es im Buch um Ellies und Calebs Geschichte geht, so kommen die Nebencharaktere nicht zu kurz. Selbst sie lernen wir in ihren Eigenarten und Emotionalitäten kennen. Ein Vorgeschmack auf zumindest schon mal Band 2, auf den ich wirklich seeeehr neugierig bin nach dieser Lektüre. Denn er beinhaltet einfach mal Roans und Mias Geschichte, die in diesem Teil nicht blass nebenher geplätschert ist, sondern schon Formen angenommen hat, von denen man die Vibes erahnen konnte. Das Team um Roan und Damian? Alle sind wie eine große Familie, eben familiär. Man fühlt sich wohl in dieser Atmosphäre des Lesens, und kann sich fallen lassen, weil man diese Sicherheit eines Zusammenhaltes spürt, den es in der heutigen Welt nicht mehr so häufig gibt. Auch in Familien nicht. Da ist ein gewisser Beschützerinstinkt untereinander, und Leute die füreinander einstehen.
Die Geschichte verströmt Vertrautheit und Vertrauen, denn das muss man als Fake Beziehung ja zeigen. Und Ellie und Caleb machen das sehr gut. Caleb wird durch Ellie ein wenig lockerer, leichter, während sie durch ihn ein klein wenig geerdeter in ihren Bahnen wird. Caleb ist leichter zu fassen, wenn er in Ellies Nähe ist. Aber auch Identität spielt eine Rolle. Wer ist man, wenn man nicht man selbst ist? Wer ist man, wenn man nicht funktioniert? Wer ist man, wenn man nicht das tun darf, was man will? Deswegen ist Selbstfindung irgendwie im Buch auch mit dabei. Oh und …. Kleidung die ausdrückt wer man ist, sich im Style wohlfühlen, und nicht jemanden aufzeigen, der man im Inneren gar nicht sein will. Ein Buch über die Träume im Leben, und dass man sie nicht so schnell aufgeben sollte, egal wie lange es dauert, bis sie sich erfüllen. Ellie hat Träume, Caleb auch und Roan und Damian haben sie teilweise noch, weil sie ihren Traum zwar verwirklicht haben, aber nicht unbedingt auf die Art, wie sie es vielleicht mal wollten am Anfang. Alles geht in eine andere Richtung, wie eben manchmal auch im Leben. Die Erfüllung des Traumes ist nicht gradlinig, sondern erfolgt über Stolpersteine und Umwege. Es geht größtenteils um Lebensträume, und die sollten ja passen. Genauso wie Menschen. Und Klamotten. Dann wären da noch Dinge wie Kontrolle haben, Kontrolle verlieren, Kontrolle behalten, Kontrolle in andere Hände geben, zusammen die Kontrolle verlieren. Nicht mehr sehen, wer man ist, sich selbst verlieren, wenn man ständig für etwas Anderes wirbt, wofür man gar nicht steht, weil es einfach nicht das eigene Selbst ist, von anderen aber verlangt wird. Aus den Augen verlieren, sich selbst verlieren und wiederfinden. Dem eigenen Takt und Herzschlag folgen, statt sich anzupassen an die Allgemeinheit, und was sie versucht in unseren Kopf zu pflanzen .…. Hach …. Alles im Buch drin. Ihr müsste es nur selber herausfinden.
Zur Gestaltung sei noch gesagt, dass es Perspektivwechsel gibt, die ich ja über alles liebe, um die Charaktere besser zu verstehen. Durchgestrichene Lockerungen des Plans, der über den Haufen geworfen wird, erscheinen über jedem Kapitel. Somit agieren die Überschriften ganz in der Symbolik des Themas der Geschichte, in der eben nicht alles läuft wie geplant, und dann aus dem Bauch heraus eine Lösung gefunden werden muss. Sei sie noch so chaotisch und schnell entstanden. Das macht das Buch sympathisch, denn es zeigt uns, dass nicht immer in der Ordnung der Dinge auch die beste Lösung für alle liegt. Dass Pläne über den Haufen geworfen werden können, und man trotzdem Ziele erreicht, auch wenn sie am Ende anders aussehen. Aber trotzdem passen. Wie ein Kleidungsstück das wir anziehen, erst nicht wollten, dann aber merken, dass es uns doch ganz unbeschreiblich gut steht, und wir uns unheimlich wohlfühlen darin. Manchmal muss man geplante Dinge durchstreichen, und sie durch Chaos und neue Ideen ersetzen.
Das heutige Rezensionslied spricht für sich selbst, PASST aber. Zumindest für mich:
„Show up boy… don’t be so hard to find….stand up yeah…. put yourself on the line.
No one else has made me feel like this….Me and you could be the perfect fit.“