In diesem Buch wird die Lebensgeschichte vierer Südtirolerinnen erzählt, die in den 50-60er Jahre aus den Bergdörfern in andere Teile Italiens ihren Dienst als Kinder- und Hausmädchen antraten. Schon im ersten Band bekamen fünf Frauen die Möglichkeit, ihre Erlebnisse mit der Welt zu teilen. Diese Fortsetzung beleuchtet, wie ich finde, neue Aspekte und ist gut unabhängig vom ersten Band lesbar.
Sabine Peer schafft es, einfühlsam und respektvoll die Dienstzeit aus der Sichtweise der Südtirolerinnen zu erzählen - alles basierend auf Interviews mit den Frauen. Die Gefühlswelt sowie die Schilderungen werden prägnant beschrieben, denn es wirkt so, als schreiben die Südtirolerinnen ihre Geschichten selbst nieder! Die Neugier und die Aufbruchstimmung der jungen Frauen färbt auf den Leser ab. Es werden auch nicht so schöne Erfahrungen geteilt, die leider einige Dienstmädchen erleben mussten.
Auch in diesem Band verwebt die Autorin historischen Kontext mit den Erfahrungen der jungen Frauen, sodass man auch geschichtlich Neues dazulernt! Wer sich intensiv mit dem Südtirol in der Nachkriegszeit befassen will, der ist mit dem Buch sowie mit dem ersten Band sicher gut bedient. Aber auch sonst ist dies eine lehrreiche Lektüre, die ich allen empfehlen würde.