Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Mit “ Die sieben Männer der Evelyne Hugo” konnte mich die Autorin letzten Herbst sehr begeistern, weshalb ich jetzt im Sommer spontan zu ihrem neusten Werk in deutscher Sprache gegriffen habe….
Ich mag den Schreibstil echt gerne, denn er ist unkompliziert, direkt, schnörkellos, süffig und vor allem immer wieder atmosphärisch. Taylor Jenkins Reid gelingt es einfach mir ihren Worten Bilder im Kopf entstehen zu lassen, ohne diesbezüglich ausschweifend zu werden. Wir springen während des Lesens in der Zeit, kriegen jedoch kein Durcheinander, da zu Beginn des Kapitels die jeweilige Jahreszahl deklariert wird. Wie schon in anderen Büchern wurde auch hier wieder die personale Perspektive gewählt.
Erstaunlicherweise fühlte ich mich trotz dieser Erzählweise sehr mit den verschiedenen Charakteren verbunden. Die Autorin hat eine unglaubliche Gabe ihren Figuren Leben einzuhauchen, es ist als würden sie wirklich existieren.
Nina würde ich als die eigentliche Protagonistin bezeichnen, weshalb sie vielleicht auch am ausführlichsten ausgearbeitet ist. Sie war mir auf Anhieb sympathisch, ich bewunderte ihre Hilfsbereitschaft, ihre Stärke, ihren Mut, ihre unerschütterliche Liebe ihren Geschwistern gegenüber. Sie war ganz die Tochter, ihrer Mutter June, welche ich trotz ihren Schwächen ebenfalls echt gerne mochte. Auch Sonnyboy Jay, der liebenswerte Hud und das kecke Nesthäkchen Kit habe ich in mein Herz geschlossen. Gerne hätte ich noch viel mehr über die einzelnen Familienmitglieder erfahren und sie auf ihrem Weg begleitet. Natürlich tummeln sich noch x weitere Personen in dieser Geschichte under anderem der Vater Mick, der mir mit seiner egoistischen Art, trotz Vergangenheitserklärungen einfach nur widerstrebte. Ebenso Brandon, Ninas Ehemann, welcher in dieselben Fussstapfen zu treten schien….
Das Setting Malibu habe ich wirklich von A- Z gefühlt, ich hörte das Rauschen des Ozeans, spürte die Gischt des Wassers und die brennende Sonne auf meinem Gesicht. Ich konnte den Salzgeruch des Meeres& den Duft von Sonnencreme riechen und sah die Riva- Geschwister vor mir, mit ihren Surfbrettern am Strand, geduldig wartend auf die nächste perfekte Welle…. Ebenso war ich, wie oben schon erwähnt begeistert von der lebendigen Charakterausarbeitung und der faszinierenden Erzählweise & Darstellung der Riva Familie mit diesen Star- Vibes….
Sehr genervt habe ich mich allerdings über die letzten hundert Seiten, da wurden meiner Meinung nach so viele überflüssige, oberflächliche Figuren und deren unnötigen Interaktionen eingefügt, welche dem Buch nur geschadet haben! Sehr schade!
Der Fokus wäre sinnvoller auf der Familienkonstellation geblieben, denn diese ist die wahre Stärke der Geschichte!
Ich vergebe deshalb hiermit 4 Sterne