Ein namenlose Protagonistin Ende Vierzig erzählt aus ihrem Leben. Sie erinnert sich an ihre Zeit anfangs Zwanzig in einer Einraumwohnung, wo sie tagsüber am Fliessband einer Zigarettenfabrik arbeitete. Ein Zauberer bot ihr ihr einen Job als Assistentin auf einem Kreuzfahrtschifft an. Anstelle einer Fahrt nach Singapur nahm das Leben einen anderen Weg – Heirat, Geburt einer Tochter, Scheidung. Ihr Daheim war ihr Mann und ihre Tochter – eine Welt, die so nur noch in Erinnerungen existiert. Nun wagt sie einen Neuanfang am Meer und schuftet in der Kneipe ihres Bruders und wohnt in einem kleinen Häuschen – vielleicht gar die einzige Möglichkeit.
Es passiert nicht viel in diesem Buch und trotzdem blieb ich dran. Am Ende war ich etwas ratlos, denn einiges bleib ungeklärt. Es hat etwas Melancholisches, vermittelt eine Art Endzeitstimmung. Gegenwart und Vergangenheit vermischen sich. Die wenigen Figuren sind eigentlich alles Einzelgänger, zum Teil skurril, sie machen ihr Ding und dann und wann kreuzen sich ihre Wege.
Die Sprache ist knapp, passt zur rauen Gegend am Meer und dem Landleben. Gewählte symbolhafte Bilder aus dem Alltag der Figuren hallen noch.