Da humpelt er durch die Stadt, der kriegsversehrte, müde und hungrige Beckmann. Er hadert mit den Menschen: Wie können sie nur weiterleben? Seine Frau, die mit einem anderen lebt, als er zurück kommt. Der Oberst, der ihm mit 20 Kameraden die Eroberung eines Abschnitts aufgetragen haben. Er kehrt nur mit 11 zurück. Aber der Oberst lebt weiter, während Beckmann ihm seine Verantwortung zurück geben möchte, ihm seine Albträume schildert. Der Oberst lacht. Darum will er es als Kabarettist versuchen, doch dem Direktor ist er zu sehr Graubrot, wo das Publikum doch nach dem Krieg Biskuit will. Er humpelt zur Wohnung seiner Mutter, wo ihm die neue Mieterin vom Selbstmord seiner Eltern erzählt. Wie lakonisch Borchert diese Frau Kramer den Tod kommentieren lässt: “So was Dummes, sagt mein Alter, von dem Gas hätten wir einen ganzen Monat kochen können.” Beckmann trifft auf einen alten Mann, einen Gott, dem die Schäfchen abhanden gekommen sind. Borcherts Sprache ist so unsentimental, seine Szenen so lakonisch und sein Appell eindringlich. Zu eindringlich um nur in Schulzimmern gelesen zu werden. Dieses Drama ist zur Schullektüre geworden, verschmäht von uns, die wir uns den schönen Dingen des Lebens zuwenden wollen. Wolfgang Borchert schrieb dieses Drama todkrank innert kurzer Zeit und wurde so zu einem Klassiker der Trümmerliteratur. Vielleicht wird es an der Zeit, dass wir in Kenntnis der Trümmer in der Ukraine, im Jemen und in Syrien uns dazu aufraffen, nicht nur unsere Schüler*innen lesen zu lassen. Denn überall wird aufgerüstet, und sie werden mehr werden, die Toten, die Versehrten und die Traumatisierten, draussen vor der Tür unserer geschäftigen Welt.