(Inhalt vgl. Cover)
Das Cover hat mir sehr gut gefallen: einerseits dynamisch und andererseits geheimnisvoll, was nebst dem Titel (das schwarze Trikot) und der Aktualität schon einmal Neugier bei mir ausgelöst hat. Die Sprache war einfach und bildhaft. Ich mochte die klare Struktur, auch immer wieder die Tagesaktualität in Bezug auf die Rangfolge und die einzelnen Vorsprünge auf den Leader. Gefallen haben mir auch einige humoristische Details, z.B. “etwas später, als ich achtzehn wurde, nahm meine Mutter den Heiratsantrag eines Arztes mit gutem Herzen und üblem Mundgeruch an.” Oder: “Verhaltensregeln, und besonders ethische, gehörten nicht zu Girauds Stärken.”
Ich habe inerseits einen Einblick ins Innere der Tour de France bekommen und andererseits fand ich den kriminellen Part der Geschichte spannend, ebenso das Miträtseln, wer denn nun hier der “bad guy” war.
Ich habe einiges gelernt über die verschiedenen Rollen im Team, über die Art der Unterstützung, die Loyalität, die Gewissensbisse, die Wut, weil der Unterstützer die Arbeit macht, die Lorbeeren jedoch immer dem Kapitän des Teams gehören. Erschreckend waren für mich die meines Erachtens teilweise kaltblütigen Methoden, die innerhalb der einzelnen Teams angewendet wurden, um einen Kapitän eines rivalisierenden Teams zu bremsen. Inwiefern dies der Realität entspricht oder eben Fiktion war, hätte mich im Nachgang der Geschichte interessiert.
Einige der Figuren waren mir sympathischer als andere. Aber würden mir alle gleich gut gefallen, hätte die Geschichte den Biss nicht, den es braucht, um sie spannend zu machen. Ich mochte die Beschreibung der einzelnen Kämpfer und ihrer Stärken sowie der Annahmen, wer wann welches Tagesresultat erzielen kann.