Das Buch erzählt auf eindrückliche Weise die Geschichte von Greta Schonäich von der Zeit, als kleines Mädchen, wo der Nationalsozialismus beginnt und der zweite Weltkrieg ausbricht bis in ihr Alter mit 85 Jahren.
Es wechselt in Zeitsprüngen zwischen Erinnerungen an Kindheit, Jugend, junges Erwachsenenalter und der aktuellen Zeit, als sich mit 85 Jahren eine Demenz abzeichnet und sie durch ihr Verhalten auffällt.
Spannend ist, wie es verknüpft durch die Episoden mit ihrem Sohn, der als bekannter Fernsehmoderator arbeitet und sich so gut wie möglich um seine Mutter kümmert. Er hat anfangs wenig Verständnis und wenig Geduld. Greta hängt ihren Erinnerungen nach. Aktuelle Ereignisse tragen sie zurück in die Vergangenheit - zu ihrer früheren Familie. Der Begegnung mit Bob, dem schwarzen GI, der der Familie unter die Arme greift und in den sie sich verliebt. Die Liebe wird erwidert.
Durch Äusserungen seiner Mutter und als er versteckte Briefe und Fotografien findet, kommt ihr Sohn Tom auf die Spur der Vergangenheit und beginnt zu recherchieren.
Die Geschichte ist absolut spannend aufgezogen. Ich habe manchmal fast atemlos gelesen, so kam es mir wenigstens vor. Sehr bewegend, schwer, traurig - vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass immer irgendwo Krieg herrscht und es keine Sicherheit gibt für seine Lieben und sich selbst, nie so etwas Schlimmes erleben zu müssen.
Man erfährt viel, wie das Leben einer jungen Frau gewesen sein kann, in der Zeit, als die Alliierten in Deutschland ankamen und als Besatzer dort waren. In welchem Clinch eine Frau zwischen Familie und ihrer Liebe zu einem schwarzen Amerikaner gestanden haben muss - aber auch, wie schwierig die Situation für einen GI gewesen sein muss, ganz besonders für einen schwarzen GI und wie schrecklich Rassismus ist- Wenn man doch nur sagen könnte, dass es abartig ist.
Der Schreibstil ist gut, flüssig und leicht zu lesen. Sprachlich passt es gut zum Inhalt.
Sehr empfehlenswert!