Klappentext:
Helena Karafoulidou hat es Ihr Chef halst ihr immer mehr Arbeit auf und ihr Liebesleben liegt sowieso brach. Also trifft sie eine radikale Entscheidung, schmeißt ihren Social-Media-Job und reist nach Panorama, einer kleinen Insel im Mittelmeer, wo ihre griechische Verwandtschaft wohnt. Dort trifft sie auf Christos, der eine wunderschöne Taverne führt. Doch die Einheimischen meiden seinen Laden, obwohl das Essen hervorragend ist. Helena wollte sich eigentlich entspannen, stattdessen bietet sie Christos an, seiner Taverne die nötige Publicity zu beschaffen. An einem lauen Sommerabend in der Taverne kommen sich die beiden näher, doch dann taucht Christos‘ Exfrau in der Taverne auf …
Ich habe mir dieses Buch für meine Urlaubslektüre in Zakynthos ausgesucht. Da ich mich selbst auf einer griechischen Insel befand, wirkte die fiktive Insel Panorama noch realer auf mich, als sie im Buch beschrieben wird. Der Autor hat keine Details ausgelassen und auch von der griechischen Kulinarik wird mehr als genug serviert. Das Setting, die griechischen Bezeichnungen oder einzelne Sätze wurden sehr gut ausgewählt. Und auch ich hätte gerne in Christos Tavernen gegessen 😛
Die Protagonistin, Helena, die aber hauptsächlich Eleni genannt wird, habe ich von Beginn an in mein Herz geschlossen. Ich konnte mich gut in ihre Lage hineinversetzen und fand ihre Entwicklung während der Geschichte deshalb umso schöner. Eleni nimmt sehr viel Rücksicht auf andere und steck ihre eigenen Gefühle lieber zurück. Doch als ihr Körper sich dann auch noch meldet, merkt sie, dass es Zeit wird zu handeln. Wie sie versucht, etwas an ihrer Situation zu ändern, und wie sich ihre Person dadurch verändert, fand ich sehr schön zu lesen.
Mit Christos hingegen konnte ich weniger warm werden. Es fiel mir schwer, ihn einzuschätzen. Er wirkte auf mich zwar verzweifelt wegen seiner Taverne und auch seine Gefühle für Eleni wirkten auf mich real, aber bei manchen Textpassagen fand ich seine Verhalten widersprüchlich. Er wirkte auf mich wie ein trotziges Kind, obwohl er eigentlich genau weiss was er will im Leben. Diese Kombination fand ich unpassend. Und als dann noch seine Ex-Frau ins Spiel kam, ging mir das alles ein bisschen zu schnell. Zwar gab es ein klärendes Gespräch, aber ich hätte da von Christos mehr erwartet.
In der Geschichte gibt es sehr viele verschiedene Figuren und jede von ihnen trägt sein eigenes Päckchen mit sich. Durch die verschiedenen Figuren und deren (Vor)Geschichten, kommt sehr viel Drama ins Spiel. Für eine so kleine griechische Inseln wurde es mir beim lesen manchmal zu viel. Ich hätte hier gerne weniger Drama, dafür mehr Fokus auf die einzelnen Figuren und deren Entwicklung gehabt. Das Happy End am Schluss war zwar gut durchdacht, aber zu viel wurde reingepackt.
Da ich viel Wert auf den ersten und letzten Satz eines Buches lege, hätte ich mir für diese Geschichte einen anderen letzten Satz gewünscht.
Der Schreibstil fand ich hier sehr passend. Durch die Ich-Perspektive könnte ich mich noch mehr in Eleni und in ihre Gefühle hineinversetzen. Auch die Sprache wurde gut gewählt und passt zum Alter der Figuren. Zudem fand ich den Akzent der Mutter passend zu ihrer Figur.