«War je ein Buch so arger Dinge voll, so schön gebunden?» Zitat: Shakespeare, Romeo und Julia
Ich dachte, es handle sich um einen Fantasy-Roman. Falsch gedacht. Es war ein Liebesroman mit expliziten Stellen, der in einer Fantasy-Welt spielt. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Violet, die dauerscharf auf ihr Love-Insterest Xaden ist. Scharf. Wie. Eine. Rollige. Katze.
Das Buch hat nicht geliefert, was es verspricht. Schade. Die Ausgangslage klang spannen und hatte Potential. Der Klappentext hat ein düsteres und spannendes Szenario gezeichnet, indem es um Überleben, Krieg und Drachen geht. Die effektive Story stellte sich als Liebes-Roman heraus, der mit Fantasy-Elementen garniert wurde.
Der Aufbau der Welt ist grauenhaft. Die Charaktere sind eindimensional und die Geschichte war vorhersehbar. «Flammengeküsst» hat sich wie Fanfiction gelesen. Schlechte. Fanfiction. Die vielen Grammatik- und Schreibfehler haben diesen Eindruck verstärkt. Auch. Punkte. Zur. Betonung. Nach. Jedem. Wort. Sind. Scheisse.
Das Stilelement wurde oft verwendet. Absurd oft. Inflationär. Meine Rezension ist deswegen eine Hommage an diese Stilblüte. Ich kann mir keine andere Weise mehr vorstellen, wichtige Punkte zu betonen. Ausser. Durch. Punkte. Gefühlt lauert auf jeder zweiten Seite mindestens eine dieser Monstrosität.
Wer eine gute Unterhaltung mit Null Anspruch sucht, könnte das Buch mögen. Das Buch besteht hauptsächlich aus Dialog, so dass die Seiten nur so vorüberfliegen. Wer zusätzlich die Redensart von Gen Z in Fantasy mag, gepaart mit generischen Charakteren und Handlungsverläufen, ist mit «Flammengeküsst» wahrscheinlich gut bedient.
Belesene Fantasy-Liebhaber sollten allerdings die Finger davon lassen. Das Marketing zu diesem Buch grenzt an Etikettenschwindel.