Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, hatte ich dumpf in Erinnerung, dass es sich um einen Jugendbuch handle. Irgendwann fand ich die ganze Handlung so interessant aber auch historisch sehr beladen und extrem gut dokumentiert, dass es im Konzept von Jugendbuch überhaupt keinen Platz hat. Ja, denn es handelt sich ja um eine Biografie. Und was für eine!
Ben MacIntyre schafft es seine Leser so zu packen, dass sich das Buch wie einen tollen Roman liest. Es ist kaum zu glauben, was Ursula Kuczynski alles erlebt hat, wie sie sich voller Idealismus für den Kommunismus eingesetzt hat, was für Schicksalsschläge sie überlebt hat und dass sie dabei immer ihre Rolle als Mutter und Frau in den Blick behalten hat. Zwar ist sie hin und hergerissen, wenn sie mehrere Monate ihre Kinder verlässt und sie wünscht sich eine bessere Mutter gewesen zu sein… Der Autor setzt sich auch geschickt mit diesen internen Kämpfen.
Diese Biografie ist absolut lesenswert und kann sie wärmstens empfehlen, denn mit oder ohne Kommunismus war Ursula Kuczynski sicher eine Frau, welche ihrer Zeit voraus war.