Der Roman beginnt etwas sprunghaft, teilweise ohne wirklichen roten Faden. Schade, denke ich, denn der Titel dieses Romans verspricht mehr als nur ein Café, dem man keinen Namen geben will. Doch wie wichtig ist hier ein Name? Es soll ein Ort sein, an welchem sich Menschen unterschiedlicher Art treffen und das gelingt schlussendlich auch. Beim Lesen nimmt man in diesem Café Platz und kann Menschen und deren Handlungen in aller Ruhe beobachten. Ich war noch nie in Wien. Dass Robert Seethaler die Gegend sehr gut kennt, spürt man deutlich aus seinen klaren Beschreibungen heraus. Es gelingt ihm darum, die Orte bildhaft zu beschreiben. Dies erleichtert dem Leser nicht nur, sich in die Gegend hinein zu versetzten, sondern es hilft, die Menschen und ihre Tätigkeiten, die in diesem Roman vorkommen zu verstehen.
Zum Cover: Ich sehe einen Mann, der mit halb geschlossenen Augen und einer legeren Handhaltung etwas überheblich wirkt. So nach dem Motto: «Was willst Du denn hier?» Ein eigenartiges, für mich unpassendes Bild zu diesem Buch und seinem Titel.
Zitate aus dem Buch: «Mit dem Café hatte er sich seinen Traum verwirklicht, doch nun wurde ihm die schlichte Tatsache bewusst, dass jeder Traum verschwindet, sobald er sich erfüllt.»
«Man ist dem Wein dankbar, dass er immer noch schmeckt, dem Körper, dass er ihn immer noch verträgt, und der Rentenkasse, dass sie alles finanziert.»
Fazit: Die Geschichte wird unaufgeregt erzählt und plätschert deshalb etwas sehr ruhig dahin.