Das Finale der fantastischen Zeitreisetrilogie scheint da zu sein und vergnügt einmal mehr mit der quirligen Protagonistin, der Opulenz des Regency-Zeitalters und den zahlreichen romantischen Verstrickungen der Figuren.
Zoe und Hayden müssen dringender denn je zurück in ihre Zeit, denn die ägyptische Hohepriesterin Nechbet streckt ihre Krallen nach ihnen aus. Auf der Suche nach einem weiteren Mondsteinsplitter und Mondstaub müssen nebenbei noch die romantischen Angelegenheiten von Zoes wachsendem Freundeskreis geregelt werden. Und auch diesmal begleiten wir Zoe auf abenteuerliche Fluchten, spannende Verfolgungsjagden und nächtliche Beutezüge.
Aniela Leys Ich-Erzählerin Zoe zieht uns ohne Umschweife in ihr drittes Abenteuer, das nahtlos an das Ende des zweiten Bandes anknüpft. Es empfiehlt sich bei dieser Reihe, sie in der richtigen Reihenfolge und auch möglichst zeitnah hintereinander weg zu lesen. Das ist nun, nach Erscheinen des dritten Bandes, immerhin problemlos möglich. Ob Band drei jedoch auch der letzte Teil bleibt, erscheint am Ende fragwürdig. Wahrscheinlicher ist, dass eine Folgereihe angeschlossen wird, denn Nechbet und die Verborgene Gesellschaft treiben noch immer ihr Unwesen in der Vergangenheit.
Zwischen den Kapiteln finden sich erneut Ausgaben von Zoes «Whisper-Whisper-Briefen», eine Mischung aus Lady Whistledowns Schreiben und einem Selbsthilfe-Blog. Zoe erzählt wieder einmal gefühlt ohne Punkt und Komma, ist gewohnt schlagfertig, verbreitet Zuversicht und positive Stimmung und hüllt die Welt in Bonbonfarben und Konfetti. Zumindest ist das der Tenor der Reihe, weswegen sie sich so perfekt zum Abschalten und einfach zum Eintauchen eignet.
Der sprechende Spitz Prickelton ist natürlich wieder mit von der Partie. Zoes Freundinnen haben leider nur wenig Auftritte, da sie diesmal ihre Zeit überwiegend an Haydens Seite verbringt. Butler Sinclair entpuppt sich als wahres Multitalent mit einer Schwäche für Barbu und Monsieur Houppette läuft mit der erneuten Verwandlung Zoes in die ehrenwerte Miss Auguste zur Hochform auf.
Zeitreisedynamiken können ja verzwickt sein. Bei Aniela Ley fügt sich dank der Mondscheinmagie alles harmonisch ineinander, was bei kritischerer Betrachtung vielleicht nicht immer ganz zusammenpassen würde.
Mich hat Zoes drittes Zeitreiseabenteuer erneut wunderbar unterhalten. Ich habe mitgefiebert, -geschwärmt und -gelacht. Für alle Fans (ab 12 Jahren) von Kerstin Giers Eldestein-Trilogie.