Doireann ni Ghriofa`` s Buch “Ein Geist in der Kehle” beinhaltet das Setting einer metaphorischen Unterhaltung zweier Frauen. Die Eine im modernen Irland mit ihrer stetig wachsenden Familie (hier autofiktional die Autorin selbst in einer Art Retrospektive) und die Andere weit in der Vergangenheit (Eibhlin Dubh Ni Chonnaill) lebend. Die Verbindung zwischen den beiden bildet ein bekanntes Klagelied aus der irischen Geschichte. Darin beklagt Eibhlin den Tod ihres geliebten Gatten und dessen tragischen Verlust bis weit in die Neuzeit hinein. Die Hauptfigur entwickelt durch das Interesse am Verbleib der Vergangenen ein obsessives Verlangen ihren Spuren zu folgen und mehr über die Hintergründe und ihr Leben zu erfahren.
Mich hat das Buch durch seine aktuelle Sprache und die manchmal auch salopp hingeworfenen Szenerien des Lebens zweier Frauen, Mütter, Ehefrauen fasziniert. Es liest sich einfach und schnell. Dabei kann es aber passieren, dass man den doppelten Boden, die Prosa oder auch die Tiefe dieses Werks überliest. Manchmal bin ich über gewisse Beschreibungen bestürzt, dann wieder fasziniert und bleibe an den versteckten Wortschätzen hängen. Es empfiehlt sich das Buch in mehreren Abschnitten zu lesen, da die geschriebenen Bilder immer wieder nachhallen müssen. Wer sich für aktuelle irische Literatur interessiert und dabei die Hintergründe einbezieht, hat an diesem Werk seine Freude.