Nach dem ungewollten Umzug von der nordrhein-westfälischen Metropole Köln ins niedersächsische Kaff Schneverdingen vor ziemlich genau sieben Tagen befürchtet unser Held, Henk Timmermann, auf der Couch des Todes langsam aber sicher vor die Hunde zu gehen. Dass er durch den Umzug noch zwei weitere Wochen Sommerferien hat, macht die Sache auch nicht attraktiver. Aber dann stolpert er beim Joggen durch die Lüneburger Heide über Hund Anton, findet so dessen Herrchen, Herrn Schmidt, der noch eine letzte Reise unternehmen will, um die Bucket List seiner verstorbenen grossen Liebe, Leslie, abzuarbeiten und auf einmal ist Henk mit Herrn Schmidt auf dem Weg nach Göttingen, später Salzburg, Bozen etc., lernt Zoe, die dunkle Macht, den gaunernden Valentin, den Problembären M49 und viele andere grossartige Menschen kennen und erlebt den «krassesten Roadtrip» seines Lebens.
Ich bin bekennender Feldhaus-Fan und sehe mich in meiner Bewunderung durch sein neues Jugendbuch nur wieder bestätigt. Ich-Erzähler Henk nimmt uns diesmal mit auf eine spektakuläre Reise voller verrückter Wendungen, Anekdoten und philosophischer Sinnsprüche. Hier werden das Leben und eine grosse Liebe gefeiert, Abenteuer bestanden, geklaut, gepöbelt, Freundschaften für’s Leben geschlossen und ein bisschen verliebt wird sich auch. Die Sprache ist jugendlich (und somit gefühlt nicht immer jugendfrei), es tauchen gefühlt tausend Dialekte auf, es gibt Running Gags, Cliffhanger schon im Kapitel und über allem die einmalige Feldhaus’sche Erzählweise mit abgebrochenen Sätzen.
Ein riesengrosser Lesespass jedenfalls für alle ab 12 Jahren, an den richtigen Stellen tiefsinnig und am Ende wünsche ich mir, dass die Welt so ein herrlich wunderbarer Ort ist, wie von Feldhaus beschrieben.