(Inhalt vgl. Cover)
Das ist das vierte und bisher letzte Buch des Klimaquartetts von Maja Lunde. Ich war gespannt auf das Buch, erstens weil die Geschichte in Spitzbergen spielt, wo ich in Kürze hinreisen werde. Zweitens war ich gespannt darauf, wie die Autorin mit der Klima-Thematik umgeht (das war mein erstes Klimaqartett-Buch). Nicht zuletzt hat mich interessiert, wie die Welt im Hohen Norden im 2110 beschrieben wird. Keiner der Punkte hat eine Spannung, Interesse oder Staunen in mir ausgelöst.
Ich habe den Roten Faden vermisst. Der Schreibstil war einfach/flüssig und bildhaft. Viele (indirekte) Themen haben zum Nachdenken angeregt. Ich war mir nicht sicher, ob die Autorin diese als “versteckte Messages” platziert hat. Ich habe die Erzählweise als sehr unruhig/sprunghaft empfunden. Von einer Situation in die andere, hin und zurück.
Im ganzen Buch habe ich keinen einzigen Moment entdeckt, der zu meinen Vorstellungen von der Zukunft, der Welt in 90 Jahren passen würde. Die digitale Welt scheint es nicht mehr zu geben, die Schule scheint noch mit Methoden aus der vorletzten Generation zu funktionieren (back to the future?), eingekauft und gekocht wird ebenfalls noch wie im letzten Jahrhundert. Gefallen haben mir die Beziehungen innerhalb der Familie, insbesondere jene von Thommy zu seiner Grossmutter und zu seinen beiden Brüdern. Auch die Thematik um die Saatbank, die effektiv auf Spitzbergen bewirtschaftet wird, hat mich interessiert - darüber hätte ich gerne etwas mehr erfahren. In Anlehnung an Corona fand ich die Krankheit, welche ausser der einen Familie alle Menschen auf Spitzbergen dahin gerafft hat, nicht (mehr) utopisch.