Ein Sommercamp im Wald, fiese Jungs, nette Mädchen, ein Koch der schon vieles gesehen hat und Lagerleiter die meistens den Clichés entsprechen. Der Ich-Erzähler (Junge/Mädchen?) muss ins Ferienlager weil die alleinerziehende Mutter arbeiten muss. Aber Wald mag der Ich-Erzähler ja gar nicht! Trotzdem erlebt der Erzähler einiges und muss für manches über den Schatten springen. Das Thema Mobbing ist Leitfaden im Buch, ohne zu schwer zu wirken. Der Protagonist versucht zu helfen, möchte aber nicht zu viel Lärm um das Thema machen oder selbst reingeraten, so ist es eine ständige Gratwanderung zwischen nichts-sagen und handeln. Und sich fragen, wie man am besten handelt, da man selbst auch nicht unbedingt zum Rest der Kinder passt. Der Wolf kommt in Form von Träume in der Nacht, hat aber sonst keinen so grossen Platz im Leben des Protagonisten.
Insgesamt ein Buch zu einem sensiblen Thema. Man findet sich schnell zurecht, die Handlung ist mit viel Witz und Charme beschrieben, ohne das Thema Mobbing ins Unwichtige zu ziehen. Es gibt meiner Meinung nach viel Platz für Spekulationen / Interpretationen, was wohl auch der Sinn des Buches ist. Empfehlen tue ich es ab einem Alter von 11-Jahren, da man ab diesem Alter schon gut selbst reflektieren kann. Auch finde ich es ein gutes Buch zum gemeinsames Lesen und anschliessendem Austausch. Die einfache Aufmachung und die ruhigen Zeichnungen in Geld und Schwarz haben mir sehr gut gefallen und passen sehr gut dazu!