…und zweitens als man denkt!
In etwa so ist mein Resümmee über diesen ‘Wohlfühlroman’ - denn die Geschichte ist ein ‘Überraschungspaket’!
Da ist Julie, die seit wenigen Wochen ohne Freund und Arbeit ist, spontan zusagt, an der Geburtstagsparty von Enna, einer Freundin ihrer kürzlich verstorbenen Oma, dabei zu sein - und sich gleich anbietet, während des Sommerstresses auf Töwerland im Café der Enkelin mitzuhelfen.
Es wird für Julie eine Reise in die Kindheit - immer wieder hat sie allein mit ihrer Oma dort Ferien verbracht, vor 20 Jahren zum letzten Mal - und doch ist alles so vertraut - eine Art von ‘Heimkommen’, die Insulaner herzlich und zugewandt.
Daraus entwickelt sich eine vielstimmige Geschichte, in der auf wenigen Seiten Platz ist für Freundschaft, eine Liebschaft - ein Riss in einer Ehe und eine ‘aufgetauchte’ Vaterschaft. - Luftig und leicht erzählt, mit vielen Gefühlen - hauptsächlich positiven - denn Anne Barns mag wohl eher nicht ‘Knatsch’ - dieser löst sich immer relativ schnell auf (sei’s mit Julie’s Vater oder in der WG) und die ‘Knister-Gefühle’ entwickeln sich sich auch ziemlich rasant.
Dazwischen eingestreut den einen oder andern philosophischen Satz mit Tiefgang, der dem Buch auch etwas +Gehalt gibt.
Da Julie auf der Insel beim Backen helfen will, hat sie Omas Rezeptkladde dabei, die sie kurz zuvor von ihrer Grosstante Sophie erhalten hat - diese Rezepte (und zwei von Enna) finden sich am Ende des Buches fürs eigene Herstellen.
Etwas schwierig einzuordnen war die Einleitung - ein kleiner Ausschnitt aus Giuliettas Kindheit. Wie ich es auch drehte und wendete, es passte dann irgendwie zeitlich/inhaltlich doch nicht ganz zum Schluss.
Mit dem Ende der Geschichte ist an sich das Ende noch gar nicht erreicht…! Erst jetzt fangen etliche neue Geschichten an… Wer weiss, vielleicht gibt es ein weiterer Band - oder man überlässt es er eigenen Fantasie.