Ein Testlauf der CIA startet mit dem Tag X und soll der US - Regierung Aufklärung bringen, wie gut ihre Massenüberwachungsmethoden sind. Zehn Freiwillige, die sorgfältig ausgewählt wurden, versuchen 30 Tage lang unterzutauchen und ihren Verfolgern nicht ins Netz zu gehen. Als Preis winkt eine Summe von drei Millionen Dollar. Cy Baxter, der Leiter des Experiments, ist davon überzeugt, dass in ein paar Stunden oder bestenfalls Tagen alle 10 Probanten überführt wurden. Seine Zuversicht bekommt einen argen Dämpfer, als ausgerechnet die Person, bei der er dachte leichtes Spiel zu haben, sehr lange durchhält. Bibliothekarin Kaitlyn Day schlägt ihren Verfolgern immer wieder ein Schnippchen, denn schliesslich geht es ihr um mehr als die drei Millionen Dollar Preisgeld.
Zugegeben: Der Start in die Geschichte fiel mir nicht leicht. Sehr technisch, sowie ausgesprochen wirtschaftsorientiert liest sich der Auftakt in das Buch. Wörter wie interplanetare Zukunft und transparente Kryptowährungen haben mich daran zweifeln lassen, ob ich die ganze Geschichte durchstehen werde. Doch dann tauchte ich ab in die Welt der Totalüberwachung, der Gesichtserkennungsprogramme, der Algorithmen und der Betatests der CIA und Begeisterung kam auf.
Nach und nach lernt man als Leser die Figuren kennen, die aus den unterschiedlichsten Motiven bei dem Programm mitmachen. Kapitelweise lernt man diese zehn Menschen kennen. Etwas, was überhaupt nicht unübersichtlich ist, da sie ihren Auftritt haben, entlarvt werden und in der Versenkung verschwinden. Die Probanden sind unterteilt in ein Amateur und ein Profisegment, was ein unterschiedliches Level an Unterhaltung bietet.
Man erlebt die Perspektiven dieser Probanden, sowie von Cy Baxter und seinem Umfeld. Oft wird es da sehr technisch, da digitale Spuren eine grosse Rolle in der Verfolgung spielen. Die Bibliothekarin Kaitlyn Day, die als Zero 10 agiert, ist eine starke Gegnerin für die CIA und spielt Katz und Maus mit der mächtigen US - Behörde. Sie ist der Gamechanger und ich habe gestaunt vor so viel Cleverness und Abgebrühtheit. Eine Wendung in ihrer Geschichte streut genau die richtige Menge an Spannung, sowie Abwechslung in die Story. So hat man auch bei ihr, Zero 10, nicht das Gefühl, es werden nur Geschichten der einzelnen Testpersonen aneinandergereiht.
Es wird einem angst und bange, nur schon daran zu denken, dass Regierungen in Zukunft genau solche Methoden haben könnten, um die Bürger überwachen zu können. Geschaudert hat es mich, schwarz auf weiss zu lesen, wie viele Daten ein Mensch hinterlässt. Das ist sicher etwas, was einem im realen Leben nicht immer bewusst ist.