Die Geschichte des Ehepaars, das alles verloren hat, Obdachlos ist, nicht weiß was die Zukunft bringt und sich aus purer Verzweiflung aufmacht, die Südküste Englands zu bewandern, mutet Reflexion und grosse Gefühle an. Diese Erwartungen werden aber nur teilweise erfüllt. Zwar wird die Reise sehr eindrücklich und detailliert erzählt, die Reflexion und die Auseinandersetzung mit der Situation findet aber erst gegen Ende des Buches statt.
Dieser Teil ist dann auch besonders berührend. Die Passagen davor bieten leider nicht viel mehr, als eine Beschreibung des Weges sowie den konstanten Kampf gegen den Hunger und die Geldknappheit.
Alles in Allem ist der Salzpfad eine schöne Reisegeschichte. Dass das Menschliche dieser Tragödie etwas zu kurz kommt, sei der Unerfahrenheit der Autorin geschuldet. Darüber kann man aber hinwegsehen und mit den beiden zusammen die Landschaft genießen.