Zugegeben, nicht jedermann und jederfraus Sache, sich mit dem Sterben aus Sicht des biologischen Prozesses und dem Tod zu beschäftigen - Schreiber aber schafft es, einen von Anfang an mit vielen interessanten Fakten zum Leben und dessen Biologie an die Hand zu nehmen und dann peu-à-peu bis zum Ende zu flanieren - und das mit viel Humor und Esprit!
Man erhält nicht nur Infos fürs Hirn, sondern auch die nötige Aufschlüsselung fürs Auge, denn das Buch ist mit vielen (originellen) Bildern à la Cartoon ausgestattet, so dass auch etwas schwierigere Materie leicht zu verstehen und zugänglich ist.
Hermine war übrigens Schreibers Zwerghamsterdame - sie ist quasi das konkrete Anschauungsmaterial, auf das sie immer wieder zurückkommt.
Wie gesagt startet das Buch beim ‘Leben’, geht dann zum Altern und seinen dazu gehörigen Prozessen - wobei es sehr interessant ist zu erfahren, wann das Altern beginnt - und was seine Aufgabe ist. Ein kleiner Abstecher in die Unsterblichkeit, was man in gewissen Formen im Tierreich findet - und den Fantasien und Sehnsüchten der Menschen, davon zu profitieren.
Letztendlich widmet sich Schreiber dem Sterben, ebenfalls als biologischem Prozess, wobei sie nicht ein Schema F vorlegt, nachdem das prinzipiell und immer abläuft. Vielmehr ist es eine der möglichen Varianten. Viele der Aussagen darin, haben mich durchaus beruhigt! - Letztendlich geht esdann um den Tod und dabei auch um verschiedene Totenkulte anderer Zeiten und Kulturen. Besonders interessant (natürlich) die Ägypter mit ihren Mumien. Leider wiederholt Schreiber im christlichen Kontext dann vornehmlich gängige Platitüden zu Himmel und Hölle, Ablass und Kreuzzüge - wobei nicht alles ganz lupenrein ist - aber das ist auch die einzige, minimale Kritik, die ich habe.
Dass Schreiber nicht einfach nur locker-vom-Hocker schreibt, sondern durchaus auch Fingerspitzengefühl hat, beweist sie vor allem im letzten Kapitel, in dem sie sich mit dem Trauern befasst.
Insgesamt ein ausgezeichnetes - und von daher empfehlenswertes - Buch!