Kemis Mutter ist berufstätig, daher verbringt er unfreiwillig Zeit in einem Ferienlager im Wald zusammen mit schon bekannten Gesichtern seiner Schule. Er steht manchmal etwas neben den Schuhen, fühlt sich in Gruppen unwohl, aber trotzdem möchte er irgendwie dazugehören. Mit seiner Redegewandtheit weicht er Handlungen aus, lässt sich dann und wann aber doch für eine Sache begeistern und macht sich empathisch Sorgen um noch Schwächere.
Aus der Sicht von Kemi wird die Mobbinggeschichte rund um seinen Mitschüler Jürg für Kinder ab 12 Jahren beschrieben. Als Leserin, als Leser leidet man mit, weil das Umfeld, so auch Kemi, und die meisten Betreuenden lange schweigen, wegschauen und somit das destruktive Verhalten von Marko und der Dreschke Zwillinge billigen. Durch den Wolf, der Kemi nachts aufsucht, bekommen auch seine Ängste ein Gesicht.
Das Buch bietet keine Rezepte im Umgang Mobbing, aber regt zum Nachdenken und Diskutieren an. Die Geschichte wird ergänzt durch kleinere bis doppelseitige Illustrationen von Regina Kehn, in den Farben gelb-schwarz. Einige spiegeln den gleichen etwas schrägen, schwarzen Humor, wie einzelne Äusserungen der Protagonisten in der Geschichte.