Berlin. Nach dem Tod seiner Grossmutter versucht seine beste Freundin Robin Max aus seiner Trauer zu holen, indem sie ihn an eine Party schleift. Dort treffen sie auf Lenyo, zu welchem sich Max sofort hingezogen fühlt. Einen Moment später finden alle drei auf der Flucht und geraten dabei in ein gespiegeltes Berlin, voller seltsamer Gestalten und welches in den 20er Jahren hängt. Dabei geraten sie direkt in die Fronten des Widerstands und der Königsfamile, welche beide ihren persönlichen Zweck verfolgen. Und dann sind da noch alte Familiengeheimnisse, welche Maxs Leben völlig über den Haufen werfen.
Die 20er Jahre sind meine Welt. Ich versinke immer wieder gerne in die goldenen Zwanziger und wenn es dann noch Fantasy- Elemente beinhaltet, bin ich vollkommen hin und weg. Auch dieses Buch konnte mich ¨überzeugen, auch wenn ich mir mehr 1920er Elemente gewünscht hätte. Ich glaube aber, für die Premisse des Buches hat der Aufbau sehr gut gepasst. Gerade der Archivar hat es mir sehr angetan, der sich über allerlei Alltagsgegenstände aus der Menschenwelt gewundert hat, hat es mir sehr angetan. Im totalen Chaos weist er Max an, die Winke-katze nicht anzufassen, da sie von unschätzbaren Wert ist. Den beiden Autoren gelingt es wunderbar, eine vollkommen logische Fantasywelt aufzubauen, ohne dafür viele Worte zu verschwenden. Sie fühlt sich in sich stimmig an und schafft es, die Lesenden mitzureissen und viel Spannung zu bieten. Man muss sich nicht in Berlin auskennen, um sich die Welt vorstellen zu können, was ich gut finde.
Was mir zu kurz kam, war allerdings die Liebesgeschichte, welche auf dem Klappentext angepriesen wurde. Vieles basiert auf Zuneigung auf den ersten Blick und es wird nicht weiter darauf eingegangen. Ausserdem spielt sich die ganze Handlung relativ schnell ab, da unsere Hauptfiguren konstant auf der Flucht ist. Es lässt meiner Meinung nach, der tiefen Liebe zu wenig Zeit. Es fühlt sich ein bisschen erzwungen an und ist eher eine Nebensache. Dennoch fand ich den Plot sehr gut und war immer wieder sehr überrascht, da die Twists nicht vorhersehbar waren und gut durchgeführt wurden. Ich finde, dass gerade in der Kürze dieWürze liegt und so keine langweilige Minute vergeht. Auch das Gefühl von auf der Flucht sein wird durch die Kürze des Buchesverstärkt und kann so auf den Lesenden übertragen werden.
Ingesamt war ich sehr überzeugt von dem Buch und ich werde den zweiten Teil bestimmt lesen. Auch wenn mir bis vor 5 Minuten nicht klar war, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Duologie handelt, da das Ende des Buches sich sehr final anfühlte. Allerdings bin ich dadurch noch mehr interessiert, was passiert. Ausserdem hoffe ich, dass Lenyo und Max mehr Zeit bekommen, sich kennen und lieben zu lernen. Wer genauso gerne etwas über die 20er liest oder Feen faszinierend findet, dem wird dieses Buch sicher sehr gut gefallen. Auch alle Babylon Berlin Fans können sich an diesem Buch erfreuen. Denn an Spannung fehlt es definitiv nicht.