Rick Riordan bietet Fantasy- und Mythologie-begeisterten Leseratten ab 12 Jahren auch mit der grossartigen Magnus Chase-Trilogie allerbeste Unterhaltung, bei der wir, ganz nebenbei, allerlei lernen. Aber von Anfang:
Gleich zu Beginn des ersten Bandes verkündet unser Ich-Erzähler, der obdachlose Jugendliche Magnus Chase, dass er auf den nächsten Seiten sterben wird. Sein heldenhafter Tod, der auch von seinen besten Freunden, Blitzen und Hearthstone, nicht hat verhindert werden können, ist sein Ticket nach Walhalla. Als Einherje sieht er sich schon bald erstmals Loki gegenüber. Der nordische Gott des Schabernacks befindet sich noch immer gefesselt in einer Höhle, wo ihm aus dem Maul einer Schlange Gift auf das Gesicht tropft, aber er plant seine Befreiung und das Ende der Welt und es liegt an Magnus und seinen neu gefundenen Freunden, Lokis Pläne im Verlauf der Trilogie zu vereiteln.
Die Trilogie besticht durch Spannung, Action, Tempo, Witz, nordische Mythen und das diverse Personal, das einfach liebgewonnen werden muss. Letzteres trägt Riordan nicht wie ein Banner vor sich her, sondern flicht es unbemerkt mit in die Story und projiziert so ein tolerante(re)s Weltbild, das hoffentlich den Sprung über die Buchseiten hinaus schafft. Er führt uns Minderheiten in unserer Gesellschaft und unseren Umgang mit ihnen vor Augen und regt so zu sozialkritischem Denken an. Da hätten wir bspw. Magnus’ Vergangenheit als obdachloser Jugendlicher, die gläubige Muslima Samirah, die Magnus’ Walküre ist und ihn nach Walhalla brachte, den gehörlosen Alben Hearthstone, Thomas Jefferson jr., den schwarzen Bürgerkriegssoldaten, und den/die genderfluide/n Alex Fierro.
Es sind zudem die vielen witzigen Details, die begeistern: Jack, das sprechende Schwert, die Gelbe Banane, Expando-Enten, demokratiebegeisterte Zombies und so vieles mehr.
Mich hat die Reihe absolut begeistert, die von Band 1 an immer besser wurde.
Absolut stimmig und hervorragend aus dem Englischen übersetzt von Gabriele Haefs