Magnus Chase muss auch im zweiten Band der gleichnamigen Fantasy-Trilogie die Götterdämmerung abwenden. Was ihm und seinen Freunden von Loki so schwer wie möglich gemacht wird. Sechs Tage haben sie Zeit, um Mjöllnir, Thors Hammer zu finden. Dabei legen sie versehentlich das sagenumwobene Skofnungschwert frei, von dem Blitz, der Zwerg, tödlich verletzt wird, müssen dann den Skofnungstein in Albenheim aus den Klauen von Hearthstones grauenhaftem Vater befreien, um Blitz zu heilen, anschliessend gegen eine Horde Riesen bowlen und natürlich Samirahs Hochzeit mit einem Erdriesen verhindern.
Rick Riordan hat auch das zweite Abenteuer vollgepackt mit nordischen Sagen, bekannten und neuen Göttern, urkomischen Situationen (am besten gefallen haben mir die äusserst demokratischen Zombies), zahlreichen Schauplatzwechseln und Schlachten.
Was mir an seiner Magnus-Chase-Reihe ganz besonders gefällt, das sind die vielfältigen, aktuellen und teils sozialkritischen Themen, die Riordan mitbehandelt. Im ersten Band war das vor allem das Thema Obdachlosigkeit. Zudem sind seine Figuren divers: Samirah ist Muslima, Hearth ist gehörlos und diesmal stösst zu Magnus’ Gruppe ein*e weitere*r Einherje*r hinzu: Alex Fierro. Sie ist geschlechtsfluid, also im einen Moment eine Frau, im anderen ein Mann. Riordan zeigt so mit Leichtigkeit, wie respektvolles Miteinander und aufeinander zugehen aussieht und lässt Magnus all die Fragen stellen, die wir uns womöglich auch schon gestellt haben zu diesem Thema.
Die vielen interkulturellen Referenzen sagen jungen Leser*innen womöglich nicht immer etwas, aber darüber lässt sich hinweglesen – oder nachfragen. Toll ist übrigens auch das erweiterte Glossar, in dem alle nordischen Begriffe gebündelt erklärt werden.
Mit 497 Seiten ist auch dieser Teil ein eindeutiger Fall für Leseratten – oder vorlesebegeisterte Erwachsene ;-) Ich hatte jedenfalls wieder meine helle Freude und kann es kaum erwarten, nun endlich den letzten Teil vorzulesen, in dem scheinbar auch Annabeth Chase und Percy Jackson eine grössere Rolle spielen werden.
Ins Deutsche übersetzt von Gabriele Haefs.