Die Gold und Jade Göttlichen von Reino del Sol beschützen die Menschheit vor den bösen Obsidians. Um sie weiterhin in den Sternen verbannt zu halten, veranstalten die Golds und die Jades alle zehn Jahre einen Wettkampf. Bei diesen treten zehn ihrer Kinder, die semidioses, gegeneinander an. Der/ Die Beste wird am Ende als Sonnenträger gewürdigt und hat die Ehre, denjenigen an unterster Stelle zu opfern. Zu seiner Überraschung wird Teo, Sohn von Quetzal, für die diesjährigen Spiele ausgewählt. Zusammen mit dem einzig anderem Jade Xio wollen er und Teos beste Freundin beweisen, dass auch sie das Zeug zu Ruhm und Ehre haben und sich gleichzeitig vor dem sicheren Tod bewahren.
Ich finde es immer wieder spannend in neue Geschichten einzutauchen, welche mir eine völlig neue Welt offenbaren. Die farbenfrohe Kultur von Mexico, welche während des Buches immer wieder durchschimmert war ganz wunderbar dafür geeignet und weckte Lust auf mehr. Der Aufbau der Welt machte Spass und wirkte sehr lebhaft und realistisch, trotz der eher brutalen Spiele. Auch die Implementierung der verschiedenen Gottheiten dünkte mich sehr gelungen. Allerdings fand ich am Anfang die vielen Non-binären Figuren und vor allem deren Pronomen etwas gewöhnungsbedürftig. Dennoch finde ich, dass gerade die Vielfalt von Geschlechtern und Lebensformen den verschiedenen Gottheiten gerecht wird und es freut mich eine so grosse Diversität in diesem Buch zu sehen. Ich denke gerade für jüngere Leser*innen ist es wichtig und schön, sich in einem Buch repräsentiert zu sehen und bei dieser Charaktervielfalt ist das definitiv möglich.
Auch spannungsmässig konnte das Buch überzeugen und ich habe mich immer wieder dabei erwischt, einige Seiten vorzublättern, um zu erfahren, wer die einzelnen Spiele gewinnt. Für mich konnte sich der Spannungsbogen super halten und mit jeder Seite bin ich tiefer in diese Welteingetaucht. Das ist unteranderem auch Teo geschuldet, welcher als Hauptcharakter unheimlich sympathisch war. Seine Handlungen waren von seinen Erfahrungen als Jade geprägt und er hätte alles für seine Freunde getan. Sein Wachstum während der Geschichte ist unglaublich schön mit anzusehen. Auch sonst waren die Figuren mit viel Liebe gestaltet und ihre Handlungen wirkten stimmig. Die Dynamik unter den Jugendlichen während der Spiele wirkte sehr real und war gerade wegen der unterschiedlichen Persönlichkeiten sehr spannungsgeladen. Auch der Cliffhanger am Ende des Buches ist gerade wegen diesen Dynamiken wunderbar gelungen und macht Lust auf mehr.
Einer meiner grössten Kritikpunkte ist die Vermischung zwischen Fantasywelt und Moderne. Diese ist meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen und gerade das Abändern der Namen von bekannten Apps warf mich immer mal wieder aus der Geschichte. Es fühlte sich falsch an, sich auf Göttliche und vor allem deren Kinder zu verlassen, während man gleichzeitig so viel Technologie besitzt. Vielleicht liegt diese Spaltung allerdings auch daran, dass sich nie die zeit genommen wurden, um den Lesenden einen genaueren Einblick in die Grundfesten der Welt zu geben. Dennoch denke ich, dass dieses Buch gutes Potenzial hat und ich freue mich auf den zweiten Teil und hoffe, dass wir da noch einen besseren Einblick bekommen.
Empfehlen würde ich dieses Buch gerade eine jüngere Leserschaft, welche Freude an Farben und Göttern hat. An Percy Jackson Fans und an all jene, die sich in einem Buch wiederfinden wollen.