A ist jemand. A ist niemand. A ist jeden Tag jemand anderes, denn er lebt nur, weil er jeden Tag zu Gast in einem fremden Menschen ist. Er denkt selbständig, hat eigene Bedürnisse, jedoch ist er nicht vollständig. Ihm fehlt ein eigener Körper - ihm fehlt ein eigenes Leben mit einer festen Basis, einer Heimat. A ist für den Leser nicht real - seine Existenz erscheint absolut abwegig, jedoch gibt es ihn und als Gast in einem Jungen namens Justin verliebt er sich eines Tages an dessen Freundin Rihannon. Er will sie festhalten, erst die Erinnerung an sie, dann sie selbst und so bleibt ihm irgendwann nichts anderes übrig, als sich zum ersten Mal in seinem Leben einem Menschen zu offenbaren. Da er jeden Tag einen neuen Herbergsmenschen hat, egal ob männlich oder weiblich, mutet er der weiblichen Hauptfigur sehr viel Phantastisches zu und es gelingt beiden für eine Weile einander nah zu sein, auch wenn sie nicht wirklich eine Zukunft haben, denn: “Letztendlich sind wir dem Universum egal”
Man kann hier vielleicht von einer Vision sprechen, die der Theorie der Seelenwanderung entspringt, denn A wandert von einem Menschen zu anderen und das alle 24 Stunden.
Ich als Leserin finde in diesem Roman das barocke Motiv des “Carpe diem” wieder, denn egal, wie lang unser Leben währt, jeder Tag ist es gleich wert gelebt zu werden. Uns steht jede Tür offen, wir müssen nur hindurch gehen oder sie schließen. A könnte das Schicksal sein, ein kleines Licht, das dem Menschen leuchtet und ihn darauf stubst, dass wir selbst die schöpfende Kraft unseres Selbst sind.
Ein fast philososphischer Roman, der einen in der richtigen Stimmung finden muss, denn er führt uns zu uns selbst.
Ich habe mit einigen unserer Kunden über dieses Buch gesprochen und sie erzählten mir, dass einige weinen mussten - das war bei mir nicht so, denn für mich war von Beginn an klar, dass der Autor ein anderes Ziel als das eines Happy Ends verfolgt, dass es ihm tatsächlich um eine tiefere Botschaft geht.
Ist es ein Jugendbuch? Vielleicht, wobei ich befürchte, dass es nicht verstanden wird, aber das geht den Erwachsenen hin und wieder ja auch so. Ich fände es sehr schade, denn es ist durchaus ein Roman, der verstanden werden will.