Vera Strauch schreibt in ihrem Buch “Unbequem - Eine Aufforderung zum Anecken” über alles, was sich für die Menschen in sozialen Situationen unbequem anfühlt. Oft reihen wir uns einfach ein, passen uns an und machen es allen recht, nur um nicht anzuecken. Diese Maske oder dieses Spiel so lange aufrecht zu erhalten ist schwer und jemand verliert immer. Deshalb schreibt Vera Strauch, dass wir die Disharmonie auch als Chance zur Veränderung sehen können. Aus Auseinandersetzung wird ein Dialog, das heisst: es gewinnt und verliert niemand.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Gerade, weil die Autorin auch patriarchale Strukturen aufbricht, sich mit Gewaltfreier Kommunikation auseinandersetzt und der Leserschaft immer wieder versichert und gut zuredet, dass es gewünscht ist und gebraucht wird, anzuecken und unbequem zu sein. Manchmal sah ich den roten Faden jedoch nicht ganz und teilweise wurde sich auch etwas oft wiederholt.
Mir hat’s gefallen und ich nehme viel mit für mein Leben. Ich mochte den Schreibstil, es war herausfordernd zum Lesen. Also ich musste wirklich voll bei der Sache sein und habe viel mit Leuchtstift und Post-It gearbeitet. Grosse Empfehlung, wenn man an Kommunikation, Feminismus und Systemen innerhalb von Gruppen interessiert ist. Und ganz ganz wichtig: Das Buch macht Mut!