Eine Mordserie am Burgtheater Wien, viel Drama drum herum und wieder der Trittbrettfahrer aus dem ersten Teil: der zweite Fall von Serafina Plank vom LKA Wien bietet beste Krimi-Rätsel-Spannung.
Ursula Poznanski erzählt als allwissende Erzählerin wieder abwechselnd aus Sicht Serafinas und einer Figur aus dem Umfeld der Mordserie und lässt aus der Ich-Perspektive zudem erneut den/die unbekannte/n Trittbrettfahrer*in zu Wort kommen.
Rasant tauchen wir ein in die Wiener Theaterwelt, schillernd und natürlich voller alter und neuer Skandale, Intrigen, Neid und Affären. Poznanski schreibt dialogreich, streut geschickt Hinweise, die das Aufdecken der Tatperson ermöglichen, aber erst recht spät, sodass wir uns nicht dem Ermittlungsteam überlegen fühlen und es spannend bleibt. Finas Leben wird immer noch von ihrem Kollegen Oliver terrorisiert, gegen den ihr jedoch ihr Kollege Georg ein ominöses Druckmittel gibt. Zudem nistet sich bei Fina ihre jüngere Schwester ein, sodass Fina auch in den eigenen vier Wänden nicht zur Ruhe kommt.
Mit den verschiedenen Figuren, von denen viele neu sind, den Perspektiv- und Ortswechseln sorgt Poznanski für Abwechslung. Spannung ergibt sich aus dem Miträtseln sowie aus der Bedrohung durch den/die mordende/n Ich-Erzähler*in, der/die auch diesmal tätig wird und Fina im Blick hat. Hinzu kommen Glamour und Klatsch der Theaterwelt sowie, immer noch aktuell, Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung.
Wer literarisch bewandert ist, kann zudem aus den Verweisen auf “Dantons Tod” vielleicht noch Schlüsse auf die Ich-Erzählfigur ziehen.
Ich kann es nicht und bin daher dringend angewiesen auf den dritten Fall von Fina Plank. Hoffentlich muss ich nicht zu lange warten ;-)