Ich liebe John Irivng, aber dieses Buch empfand ich als Desaster. Es geht um zwei Kinder, die auf einer Mülldeponie in Mexiko aufwachsen, irgendwann um 1970, und die das nur durchstehen, weil sei an ihre eigenen Wunderkräfte glauben. Soweit so gut und ein guter Ausgangspunkt für einen Roman, der wichtige politische Themen wie Migration und Heimat verhandelt. Aber es ist trotzdem ein Desaster. Es mag einengend sein, von Irving zu verlangen, er solle seine Romane doch einfach immer in New Hampshire oder Maine spielen lassen, wie er es üblicherweise zu tun pflegt. Ich weiss nicht, ob es am Ortswechsel liegt, aber auf der mexikanischen Müllkippe zwischen augenfunkelnden Madonnen und wundergläubigen Protagonisten entfaltet sich der Irving`sche Zauber so gar nicht. Der zweite Erzählstrang, der im Heute angesiedelt ist, ist fast noch schlimmer. Ich wage zu behaupten, dass es mehr als nur meine Erwartungshaltung war, die hier enttäuscht wurde. Der brillante Erzähler faselt mir hier viel zu viel - nicht empfehlenswert.