Ein Briefroman, schlimmer noch: ein Mailroman. Eigentlich eine Form, bei der sich in mir einiges wehrt Zusa Bank hat hier aber ein bemerkenswertes, ein auf eine seltsam magische Art einlullendes Buch geschrieben. Es schreiben Márta und Johanna, Freundinnen von Kindesbeinen an, auf eine Art miteinander verbunden und verwachsen, wie sie selten ist (und man sich vielleicht immer wünscht, auch wenn es schmerzt). Marte ist Autorin, sie lebt mit ihrem wahrhaft wenig sympathischen Mann (ebenfalls Künstler und Egozentriker noch dazu) und drei Kindern in Frankfurt – immer am Limit,w as die Finanzen, die Nerven, was alles angeht. Johanna ist Lehrerin und lebt im Schwarzwald, alleine, nachdem sie von ihrem Mann verlassen wurde, der nur noch abgewartet zu haben schien, dass sie den Krebs besiegte, um sie dann alleine in dem gewonnenen Leben zurückzulassen. Die Frauen sind gegensätzlich, sie sind auch anstrengend (vor allem die ewig jammernde Marta), aber ihre Verbundenheit hat eine ungemeine Kraft.
Ich habe Zusa Bank manchmal schütteln wollen (wie auch ihre Protagonistinnen), weil sie uns viel zumutet auf den 700 Seiten, auch viel konstruiertes. Weglegen konnte ich das Buch dennoch nicht, und auch jetzt, Monate später, schwingt noch vieles in mir nach. Ob ich es will oder nicht, ob ich die Protagonistinnen nun manchmal nervig fand oder nicht, ob die Handlung ab und an nun konstruiert war oder nicht – es ist ein ziemlich grosses Buch.