Der Titel ist kitschig, das Cover ist es auch - aber seht darüber hinweg, denn das Buch ist wirklich gut. Es hat rein gar nichts mit der Füngzigerjahre-liebe-Kinder-Atmosphäre zu tun, die uns das Cover vermittelt!
Der Roman betrachtet eine Kindheit, eine sehr ungewöhnliche. Jeannette vergöttert ihren Vater, der ihr die Welt erklärt, für den sie die grösste ist. Was ist da ein bisschen Hunger, was sind da die Streitereien mit ihrer Mutter? Dem Leser wird schnell klar, dass die abgebrannte Familie aus Geldsorgen quer durch die USA fährt, immer wieder bei jemand anderem unterkriecht, dass sie am untersten Ende der gesellschaftlichen Leiter stehen. Die Perspektive des Kindes jedoch ist wie eine Ohrfeige: die materiellen Mängel nimmt sie zwar wahr, zumindest teilweise, aber das ist es nicht, worauf es ankommt. Ich fand das Buch bemerkenswert.