Vorneweg: ich habe nach diesem nie wieder ein Buch von Franzen gelesen, aus purer Angst, dass ich von dem Autor enttäuscht werden könnte: so grossartig wie „Die Korrekturen“ kann kein zweites von ihm sein. Es handelt sich um einen umfassenden Familienroman amerikanischer Erzähltradition. Zwei Eltern, drei erwachsene Kinder, ein Weihnachtsfest – vielleicht das letzte gemeinsame? Denn der Vater hat Parkinson, die Kinder haben ihre eigenen manifesten Probleme. Franzen klappt Kapitel für Kapitel ein neues Panorama auf, obwohl er das Personal nicht verändert – als ob man vor einer grossen Leinwand steht, über die ein Scheinwerfer gleitet: man denkt, man sieht immer das ganze Bild aber die Details, die nach und nach herauskommen, sind atemberaubend!