In der Tuchvilla weht zunehmend ein eisiger Wind. Die Familie Melzer merkt, dass etwas Unheilvolles sich in Deutschland droht aufzubauen. So muss wahrscheinlich Marie 1935 ihr geliebtes Schneideratelier in Augsburg aufgeben, weil sie jüdischer Abstammung ist. Und auch in der Tuchvilla versucht ihr Mann Paul den Betrieb trotz Ressourcenknappheit und Auftragsmangel aufrechtzuerhalten. Auch der Druck seitens der Regierung bereitet ihm zunehmend schlaflose Nächte. Kann die Familie diesen Sturm überstehen?
Dieses Buch ist der fünfte Band der Tuchvilla-Reihe. Die Familie ist im Strudel der Vorboten des kommenden Zweiten Weltkrieges verwickelt. Ich finde, solche Geschichte regen zum Nachdenken an. Würde man selbst ahnen, was auf einen zukommt? Durch die vorgängigen Bände kennt man auch die Familienangehörigen und Haushaltsangestellten schon über Generationen, was eine gewisse Spannung hervorruft. Einzig den Schluss empfand ich etwas abrupt.
Mein Fazit: Eine Familie zu begleiten, die plötzlich vor grosses Lebensentscheidungen steht, finde ich bewegen. 4 Sterne.