Ein Polizeihauptmeister tötet seine an Alzeimer erkrankte Frau auf deren Bitte hin und zeigt sich danach selbst an.
Ein japanischer Kriminalroman um einen sehr speziellen Fall. Speziell sind auch Aufbau, Gliederung und Erzählstil. Es gibt sechs Kapitel und jedes Kapitel trägt als Überschrift den Namen einer handelnden Person und die Gedanken dieser Person stehen darin auch im Zentrum. Die Abläufe der Untersuchungen, die unglaublichen Ränkespiele rund herum, die Hierarchien in der Polizei und im Justizapparat, das ganze Machtgefüge und die gesellschaftlichen Konventionen, werden dabei wunderbar plastisch geschildert und sind, wie ich meine, sehr sehr japanisch. Der Blickwinkel wechselt von Kapitel zu Kapitel und ich fühlte mich durch diese Erzählweise ganz nah an der Geschichte und seinen Figuren. Die Spannung hält sich zudem wirklich bis zum Ende. Und dieses Ende, die Auflösung, ist noch einmal sehr speziell und auch berührend.
Ich lese nur noch selten Krimis oder Thriller, doch dieser hat mir sehr gut gefallen. Grosse Empfehlung für alle, die einen etwas anderen Kriminalroman suchen.