Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Der Buchrückentext hat mich hier sehr angesprochen, umso mehr freute ich mich über den Gewinn des Romans.
Als erstes möchte ich darauf hinweisen, sich vielleicht eine Leseprobe zu gönnen, denn die Autorin verzichtet vollständig auf die wörtliche Rede, was durchaus gewöhnungsbedürftig sein kann. Mich persönlich hat es sehr gestört, obwohl ich schon einige Bücher mit diesem Stilmittel gelesen habe, hier allerdings hat es für mich nicht gepasst. Das Ganze fühlte sich dadurch irgendwie unlebendig/ distanziert an und ich hatte Mühe in die Geschichte rein zu finden….Ansonsten ist die Schreibweise allerdings äusserst simpel gehalten.
Zu Helena unserer Protagonistin fällt mir nur ein Wort ein ANSTRENGEND!!! Zwar neige auch ich dazu alles immer irgendwie “ richtig zu machen” von daher konnte ich einige Dinge schon nachvollziehen. In ihrer Ganzheit verhält sich Helena aber einfach “ over the top” ja ihre Denk- und Handlungsweise hat schon fast etwas krank/ zwanghaftes! Von daher wurde ich mit ihr überhaupt nicht warm, im Gegenteil es fühlte sich zunehmend ermüdend an ihr zu folgen. Weitere Charaktere, wie ihr Ehemann, der Sohn oder die Tochter verblassen regelrecht neben ihr!
Wahrscheinlich merkt ihr schon nach diesen paar Sätzen, der Roman konnte mich nicht wirklich begeistern…🙂
Ich gebe offen und ehrlich zu, hätte ich hierbei nicht an einer Leserunde teilgenommen, ich hätte das Buch abgebrochen. Der Klappentext klang echt vielversprechend, die Umsetzung war aber so gar nicht Meins.
Dies lag nicht nur an der fehlenden wörtlichen Rede und der unglaublich mühsamen Protagonistin sondern auch an der sprunghaften Erzählweise, den teilweisen wirren Szenarien und dem für mich nicht vorhandenen roten Faden! Das Einzige was ich aus diesem Roman mitgenommen habe waren die letzten Zeilen einer Predigt geschrieben von Helenas Vater:
Du musst leben mit dem Wissen, dass du nicht anders hättest handeln können. Und das du, wenn du die Chance hättest, dein Leben noch einmal zu leben, dasselbe noch einmal tun würdest. Im Begriff “ DU” vereinen sich all deine Taten. Mit deiner Erfahrung hast du dich in diese einer Situation, dazu entschieden, so zu handeln, wie du gehandelt hast, und genau das ist es was das “ DU” ausmacht.
In Zukunft kannst du dich anders entscheiden, besser sein als gestern. Der Rest wird getragen von Gnade
Amen ( S. 281/282)
Aus all diesen Gründen vergebe ich hiermit 2 Sterne