Von einfachen Vergnügungen wie Essen bis hin zum Konsum von Drogen - das Verlangen, das wir stillen, wird durch ein Hormon namens Dopamin angeheizt. Es fiel mir sogar etwas schwer, das Buch aus der Hand zu legen, weil die Beschäftigung mit diesem Lustmolekül auf jeder Seite einen eigenen kleinen Dopamin-Kick bei mir auslöste. Mein Wissen wurde erweitert und die Neugier somit belohnt.
Es ist interessant, wie die Autorin wissenschaftliche Konzepte in einfachen Worten erklärt und versucht, bestimmte Phänomene anhand der beteiligten Gehirnregionen und ihres Verhaltens zu erklären. Mich erinnerte es an die Zeit, als ich auf Nikotin verzichtete, dann aber zu viele Süssigkeiten ass und zu viele Bücher kaufte.
Der Verzicht auf eine Substanz ist eine Sache, aber wie kann man die Gewohnheit des übermässigen Konsums aufgeben? Meiner Meinung nach, indem wir uns diese Süchte und unser Verhalten diesbezüglich rational bewusst machen. Anschliessend und das ist die wichtigste Erkenntnis des Buches, ist das Konzept des Dopamin-fastens. Wenn wir nach destruktiven Gewohnheiten süchtig sind, fühlen wir uns im Allgemeinen weniger motiviert im Leben. Es fällt uns schwer, morgens aus dem Bett zu kommen und durch den Tag zu kommen ohne diese Stimulanzen. Um dieses Gleichgewicht im Gehirn wiederherzustellen wird eine Fastenkur empfohlen, will heissen, dass wir uns von unserem vergnügungssüchtigen Verhalten fernhalten. Es dauert etwa einen Monat, bis sich das Gehirn erholt hat und die Gelüste weniger werden.
Der fehlende Kick wird einen Schmerz auslösen, denn Genuss und Schmerz sind im gleichen Bereich des Gehirns angesiedelt. Das wird im Buch in Form einer Waage erklärt, welche versucht das Gleichgewicht wiederherzustellen. Dieses Gleichgewicht zwischen Vergnügen und Leid wiederaufzubauen heisst ganz klar Abstinenz und die Kraft diesen Schmerz kurzfristig auszuhalten (welcher mit der Zeit kleiner wird).
Dies zu schaffen führt dann zu mehr Freude an produktiveren Aktivitäten wie Sport oder dem Lesen von Büchern. Eine richtig gute Sache👍!