In der Familie von Meredith herrscht Streit zwischen den Eltern. Die Mutter, welche ihre Emotionen gar nicht im Griff hat und ausrastet. Meredith und ihr jüngerer Bruder Matthew fürchten sich verständlicherweise.
Als Meredith fünf Jahre alt ist, nimmt ihre Mutter die beiden Kinder mit zu den Grosseltern. Dort bleiben sie - allerdings muss Meredith das selbst herausfinden. Mom redet nicht mit den Kindern über das, was geschieht, nicht über Zukunft - im Gegenteil, sie zieht sich zurück und verbringt die meiste Zeit im Bett. Granny erteilt Anweisungen. Das Verhalten der Mutter ist auch am neuen Ort schrecklich. Sie drangsaliert die Kinder und hat Wutanfälle. Es muss schrecklich sein.
Grandpa hält Bienen und er hat den Honigbus. Ohne viel zu reden knüpft er eine Beziehung zu Meredith und auch zu ihrem Bruder. Er redet wenig, aber nicht belanglos. Er lehrt Meredith viel über das Leben der Bienen, wie sie organisiert sind, wie sie miteinander arbeiten und auch, was sie für uns Menschen bedeuten. Mit ihrem Grossvater und den Bienen geht Meredith durch die Jahre und kann mit deren Hilfe wachsen, unabhängig werden von ihrer Mutter und ihr Leben meistern.
Wie dieses Buch aufgebaut ist, ist sehr gelungen, was es einem näher bringt, hat mich sehr berührt. Mich beeindruckt das Wesen des Grossvaters, der auf seine Art die Kinder schützt und aus meiner Sicht ein Lebensretter ist. Er lehrt die beiden, was Wesentlich ist, schützt sie und hilft ihnen auch, sich selbst zu schützen. So können sie sich entwickeln und werden schliesslich gesunde Erwachsene.
Die Schilderung der Natur, der Erlebnisse, der Gespräche und den Arbeiten zusammen mit Grandpa sind wunderbar geschrieben. Nicht übertrieben. Die Erlebnisse mit der Mutter enorm bedrückend und einengend und die Haltung von Granny nicht nachzuvollziehen. Wie es Meredith gelingt, all das zu reflektieren und aufzuarbeiten ist für mich ein Rätsel. Da muss sie eine wunderbare Gabe haben.
Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen. Es liest sich leicht und schnell, in einer schönen Sprache und ist nie platt. Man erfährt viel über Eigenständigkeit, Familie und auf eine überhaupt nicht trockene Art sehr viel auch über Bienen und ihre Bedeutung.