Einige sagen, man muss Feuchtwanger mögen, um ihn lesen zu können. Ich frage mich: wie um alles in der Welt kann man ihn nicht mögen? Er ist ein Held der historischen Romane. Hier hat er sich das mittelalterliche Spanien als Schauplatz gewählt, und die Liebe einer reichen jüdischen Kaufmannstochter und dem König von Kastilien. Was aber eigentlich erzählt wird, ist: wie kommt es zum Antisemitismus? Wie schaffen wir uns Feindbilder? Warum beginnen Menschen zu Hetzen? Warum wird randaliert und zerstört, obwohl die Randalierer und Zerstörer damit nur den anderen einen Nachteil, sich selbst aber gar keinen Vorteil verschaffen? In diesem Sinn: ein sehr zeitloses Buch – leider.