Auch dieser Krimi - gegen Schluss mit ‘Thriller-Qualität’ - überzeugt vom Plot und von der Spannung. Ebenso wie die andern Titel ist auch diese Geschichte keineswegs ‘geradlinig’, sondern switcht zwischen Orten und Ereignissen, von denen man nicht genau weiss, ob sie nun zufälligerweise fast gleichzeitig passieren - oder doch irgendwie - und wenn ja wie?! - zusammen gehören… Und wieder nimmt sich Gasser eines ‘heissen Eisens’ an: Ausländerfeindlichkeit, populistische Partei/en, Missbrauchsskandal und Sekten in der (kath.) Kirche. Trotz der ‘Deckmäntelchen’ lässt sich erraten, wer/was da Pate gestanden haben muss…
Die kleineren Fehler in der Verwendung von Begriffen sind unbedeutend und die Fakten gut und solide recherchiert. Aufgeladen durch die ‘mörderischen Handlungen’ erfährt man somit zeitgleich einiges weiteres Unschönes - das leider nicht der Realität entbehrt!
Ein wenig verstörend auch diesmal die zwischengeschobenen Kursiv-Druck-Kapitel, die retrospektiv und verschlüsselt etwas erzählen, das man mehr erahnt und sich ausmalt, als wirklich versteht. - Erst ganz am Schluss bekommt dieses Puzzle Bedeutung und somit seinen Platz.
Bei jedem Krimi von Gasser spürt man, dass er nicht nur unterhalten, sondern auch für schwierige Themen sensiblisieren - und dadurch vielleicht auch ein wenig die Welt verbessern will…