London 1898. Oder besser gesagt Londres. Denn Joe Tournier findet sich ohne Erinnerungen an sein bisherhiger Leben, in einem französischen England wieder.
Eine Welt, in der die Franzosen die Schlachten von Waterloo und Trafalgar gewonnen haben und beinahe ungehindert in London einmarschieren konnten… Doch wie konnte das passieren, was unterscheidet diese Timeline von der Geschichte wie wir sie kennen?
Stück für Stück werden wir mit Informationen gefüttert. Briefe, Rückblenden und Erzählung sollen uns die neue Realität näher bringen.
Ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr auf die Story eingehen, denn bei Themen wie Zeitreisen finde ich es immer etwas schwierig, ohne plötzlich zu viel zu verraten. Doch kann ich sagen, dass es sich um ein interessantes Konzept handelt, welches mich nach dem ersten Drittel des Buches packen konnte.
Bis zu diesem Punkt war es jedoch ein etwas steiniger Weg. Die Charaktere sind glaubwürdig, vielseitig und sogar auf ihre Art sympathisch (jedenfall diejenigen, welche wir mögen sollten). Alle bis auf Joe, den Hauptcharakter. Ein misstrauischer Mann auf Konfrontationskurs mit jeder Person, welche ihn nicht wie einen König behandelt. Mit Joe hatte ich das ganze Buch über zu kämpfen und bis die Story so richtig ins Rollen kam, war es sogar recht anstrengend zu lesen. (Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich das sehr wahrscheinlich zu krass wahrnehme, doch möchte ich es erwähnt haben).
Das letzte Drittel des Buches fand ich ausgezeichnet. Hier kommen wir sogar in den Genuss von Action, etwas, dass bis dahin eher im Hintergrund stand. Wir werden sogar Zeuge einer brutalen Seeschlacht, welche uns das grausame Leben eines Soldaten in den Napoleonischen Kriegen näher bringt.
Wenn ihr aber an einem kreativen “was wäre wenn…?”-Szenario interessiert seid und euch auch für die Napoleonischen Kriege und Zeitreisen begeistern könnt, kann ich euch dieses Buch empfehlen. Vielleicht haltet ihr Joe ja auch einen recht sympathischen Knaben. Es gibt nur einen Weg das rauszufinden.