+ Das Zitat
„Und so verläuft der jüngste Versuch, das Internet zu regulieren und die Macht der Privatinteressen, die es kontrollieren, zu beschneiden, wieder einmal im Sande.“
+ Die Thematik
Cy Baxter hat mit WorldShare einen Tech-Giganten erschaffen (existierend neben Facebook, Google und Co.). Zusammen mit der CIA setzt er nun im Projekt Fusion einen Betatest an: 10 ausgewählte Personen kriegen zu einem bestimmten Zeitpunkt das Go, „Zero“ zu gehen. 2 Stunden haben sie Zeit, zu verschwinden und ihre Daten/Spuren zu verwischen. Dann sind Fusion und ihre technisch ausgereiften Überwachungstechnologien hinter ihnen her. Ziel: 30 Tage unentdeckt bleiben und dafür 3 Millionen Dollar abkassieren. Lassen die technologischen Möglichkeiten ein solches Verschwinden überhaupt noch zu?
Eine Kandidatin (eine Bibliothekarin, im Test benannt als Zero 10) hat aber noch andere Pläne, vor allem mit der CIA. Sie spielt Katz und Maus mit Fusion und Baxter. Und das bringt sie und weitere Personen in Gefahr.
+ Zum Mitnehmen
Die totale Überwachung ist schon ziemlich nah. Technische Möglichkeiten stellen uns längst vor die Frage, was uns Privatsphäre überhaupt noch wert ist. Und was Big Tech und der Staat eigentlich alles dürfen.
+ Kritik
McCarten nimmt Themen und Fragestellungen rund um Privatsphäre, Daten, Überwachung und Big Tech auf, die nicht neu sind. Aber er macht aus altbekannten Themen einen rasanten und sehr unterhaltsamen, brandaktuellen Roman. Stilistisch sehr filmisch, drehbuchhaft geschrieben (Verfilmung wird garantiert folgen). Manchmal sind die Charaktere und die Abhandlungen etwas eindimensional. Die Handlung auch nicht in jeder Hinsicht immer sehr glaubhaft. Aber als spannender Themenroman und Thriller funktioniert es gut. Da verzeihe ich gern ein paar zuvor genannte kleinere Schwächen. Ich empfehle den Roman definitiv. Erinnerte mich auch öfter an Dave Eggers‘ The Circle. Anspruchsvolle Unterhaltung, ideale Urlaubslektüre!