Selbst ist die Fee ist ein Märchen der etwas anderen Art. Es gibt Märchenprinzen, Prinzessinnen, gute Feen und böse Hexen, doch ist es wirklich so einfach, zu seinem Happy End zu kommen? Definitiv nicht, jedenfalls nicht, wenn die Cinderella dieser Märchenfee weder Interesse am Prinzen hat noch eine Prinzessin werden möchte. Dass auch der Prinz sich quer stellt und die Märchenfee viel interessanter findet, damit hat weder sie noch die bösen Stiefschwestern von Cinderella, die eigentlich gar nicht böse sind, gerechnet. Und was nun? Wie soll die Märchenfee ihrer Cinderella ein Happy End wie im Märchen verschaffen, wenn alles so schiefläuft?
Nach dem Lesen von Selbst ist die Fee bleibe ich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits hat mir die Geschichte rund um die leicht rebellische Märchenfee, die weinerliche Cinderella, die viel mehr auf dem Kasten hat als man anfangs vielleicht denkt, und ihre Stiefschwestern gut gefallen. Ich durfte ein paar amüsante und unterhaltsame Stunden im Märchenreich verbringen und habe den Aufenthalt durchaus genossen, doch leider konnte mich die Geschichte nicht vollständig von sich überzeugen.
Vor allem am Anfang ging mir alles etwas schnell und ich hätte gerne etwas mehr Zeit gehabt, um mich in der Welt zurecht zu finden und die Charaktere besser kennenzulernen. Zudem wirkten die Charaktere alle etwas überspitzt und nicht sehr real(, was vielleicht auch so bezweckt worden war?) Die weinerliche Cinderella war wirklich sehr, sehr, sehr weinerlich, aber es wurde auch sonst sehr viel geweint in der Geschichte. Etwas, was mich normalerweise nicht wirklich stört, aber hier war es dann doch etwas zu viel des Gutes. Auch wirkte vieles gestellt und recht vorhersehbar, auch wenn mir der Twist in der originalen Cinderella Geschichte gut gefallen hat und auch die Dates aussergewöhnlich und amüsant waren.
Ich bin davon überzeugt, dass vor allem jüngere Leser/innen dieses romantische, amüsante Märchen mögen werden und auch über meine Kritikpunkte hinwegsehen können. Mir war es leider etwas zu kindlich, doch die Grundidee hat mir gut gefallen und ich konnte ein paar lustige Stunden mit den Charakteren verbingen.