Ein Familiendrama um ein schwer behindertes Kind, dass aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Als das schwer behinderte “Brüderchen” geboren wird, reagieren die einzelnen Familienmitglieder ganz unterschiedlich. In einer sehr einfühlsamen, poetischen Sprache wird beschrieben, wie die ganze Familie leidet und versucht mit der Situation zurecht zu kommen. Die Gefühle und Reaktionen sind nachvollziehbar und mit psychologischer Tiefe geschildert: Eine Geschichte, die voll ans Herz geht.
Besonders gefallen haben mir auch die detailierte Beschreibung von der Bergregion der französischen Cevennen und dem naturverbundenen bäuerlichen Leben. Orginell und amüsant ist die Erzählperspektive der Steine in den Mauern am Hof der Familie.
Es hat mich enorm fasziniert, wie die drei Geschwister - trotz gleicher Familie und Ort - in ganz unterschiedlichen Lebenswelten aufwachsen und eine völlig andere Beziehung zum “Brüderchen” entwickeln.
Die ganze Geschichte ist traurig, erzählt aber auch von Liebe, Stärke und Mut, ohne kitschig zu werden.
Besonders fasziniert und beeindruckt hat mich, wie die Geschwister und Eltern nicht am Leid zerbrechen, sondern jedes Familienmitglied seine eigene “Überlebensstrategie” entwickelt.