Dies ist der erste Band von zweien und die Geschichte packte mich gleich von der ersten Seite an.
Der Anfang ist die Beschreibung wie im 16. Jahrhundert in Ostpreussen Bernstein gesammelt wurde und auch wie brutal und ungerecht mit den Bernsteinsammlern umgegangen wird.
Nach ein paar Seiten folgt ein Zeitsprung von rund 200 Jahren und ein Ortswechsel nach Lübeck. Da beginnt die eigentlich fesselnde Geschichte der Bernsteinsammlerin. Sie wird als Neugeborenes Mädchen vor die Türe wohlhabender Lübecker Kaufläute gelegt. Das Ehepaar ist leider kinderlos und die Mutter des Babys kann nicht für das Kind sorgen. Sie gibt dem Findelkind den Namen Femke, ein Schreiben sowie ein ganz spezielles Stück Bernstein mit. Femke wächst sehr behütet und mit viel Liebe beim Weinhändler Thurau auf. Eines Tages kommt sie mit einem sehr geschickten Bernsteinschleifer in Kontakt und ist, ob seinem handwerklichen Geschick so fasziniert, dass sie diese Kunst unbedingt auch beherrschen möchte. In diesem alten und etwa kauzigen Bernsteindreher findet sie einen wunderbaren Lehrmeister und sie wird immer besser und mit der Zeit selbst eine begnadete Künstlerin beim Bernsteinverarbeiten. Dank dieser Kunst kann sie beim Einmarsch von Napoleons Truppen ihren Eltern über diese schwere Zeit helfen und diese aus der wirtschaftlichen Misere befreien. Femke ist eine sehr mutige junge Frau, welche durch den Wunsch ihren Eltern und einem jungen Burschen, welchen sie liebt, zu helfen über sich selbst hinauswächst und viel auf sich nimmt. In dieser Zeit ist es nicht üblich, dass Frauen der besseren Gesellschaft arbeiten oder gar klug sind, das haben sie gefälligst den Männern zu überlassen. Nicht aber so Femke.
Das Buch ist ein richtiger Pageturner und ich bin gespannt auf den zweiten Teil. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen.