Schon allein der Titel – wow. Geht es noch poetischer? Natürlich, im Inneren des Buches. Und das, obwohl hier von so viel hässlichem die Rede ist. Carson Mc Cullors siedelt ihre Geschichte an in einer düsteren und perspektivlosen Umgebung. Die Menschen sind einsam, obwohl sie nicht allein sind. Im Zentrum steht ein stummer Mann, dem alle ihr Herz ausschütten. Doch was kann er bewirken? Das ist natürlich ein astreiner Kunstgriff und zeigt Cullors fundamentale Kritik an der amerikanischen Gesellschaft der Dreissigerjahre. Sie schreibt so klar und so schlicht von so viel unschönem – es wäre viel leichter zu ertragen, wenn sie es hässlich schreiben würde. So aber brennen sich die Sätze ein. „Das Herz ist ein einsamer Jäger“ ist ein Plädoyer für das Miteinander – und sei es auch nur für das Miteinander-Reden.