Was ist das – eine Grasharfe? Capote beschreibt damit einen Klang, den wir wohl alle kennen – wenn der Wind über ein Feld streicht und alle Halme in Bewegung bringt … So poetisch dieses Bild ist, habe ich das ganze Buch empfunden. Es ist definitiv ein Land-Roman: der 16jährige Protagonist kommt nach dem Tod seiner Elternzu Verwandten aufs Land, zwei Tanten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Um der einen, herrschsüchtigen Tante zu entgehen, zieht er mit der anderen Tante und der Haushälterin in ein Baumhaus nahe des Friedhofs. Und dort bleiben sie nicht allein, es gesellen sich noch weitere Ausbrecher aus der Gesellschaftsordnung zu ihnen. Der zarte Sommerroman ist ein Plädoyer für das selbstbestimmte Leben.