In «der Paria» hat der Autor wieder eine komplexe Welt nach seinem Muster aufgebaut. Sie ist in einer mittelalterlichen, düsteren Welt angesiedelt. Der Einstieg in die Geschichte ist etwas zäh und das Tempo eher gering. Das erleichtert das Zurechtfinden in der vielschichtigen Welt mit ihren Königen, Herzögen, Diebesbanden, religiösen Strömungen und den Intrigen. Die Charaktere, die Alwyns Leben prägen sind zwar nicht alle sehr intensiv ausgearbeitet, aber wirken auch nicht eindimensional. Zu Beginn fehlt der Geschichte jedoch das packende Element. Im Verlaufe der Erzählung gewinnt die Handlung dann an Tempo. Teilweise so stark, dass die einzelnen Ereignisse nur noch durch Zufälle zu erklären sind und wenig Zeit für ausgearbeitete Handlungsstränge bleibt. Auf magische Elemente wird überwiegend verzichtet. Wenn sie vorkommen, haben sie zu Beginn nur einen geringen, direkten Einfluss auf die Handlung bzw. kommen nur ganz punktuell zu einem einflussreichen Einsatz. Als dann aber das Tempo der Handlung Fahrt aufnimmt, haben die magischen Elemente die gute Eigenschaft die fehlende Logik im Erzählverlauf «zu retten». Das erste Erscheinen der Sackhexe und ihr Wirken in der Geschichte muten daher etwas konstruiert an. Etwas mehr Logik und weniger Zufälle beim Aufbau der Geschichte wären wünschenswert. Es wirkt beinahe so, dass immer ein Zufall bzw. Magie zur Hilfe kommt, wenn die Geschichte sonst ausgefranst wäre. Den Fantasyelementen sollten in den Folgebänden mehr Raum gegeben und sie nicht nur als einfache Helfer gebraucht werden.
Es bleibt jedoch spannend, wie sich zukünftig die Schicksale der Protagonisten entwickeln und wo und wie sich wieder Berührungspunkte und Verknüpfungen ergeben.