Kommissar Tischler, Band 6: Ganz Brunngries scheint auf den Beinen, denn es ist Eröffnungsabend beim Brunngrieser Volksfest. Ron Goldinger, Volksmusiksänger, bringt mit seinen Liedern die Leute zum Schunkeln und Frauenherzen zum Schmelzen. Kurz nach seinem Auftritt ist er jedoch tot – aufgrund des Pfeils einer Armbrust in seinem Hals muss von Mord ausgegangen werden. Hauptkommissar Constantin Tischler und Polizeiobermeister Felix Fink nehmen die Ermittlungen auf…
Erster Eindruck: Unsere Resi wiederum sehr fotogen auf dem Cover – herrlich!
Dies ist Band 6 einer Reihe, kann aber ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden (es ist jedoch schöner, das Polizeiteam von Anfang an zu begleiten).
Ein Mord auf einem Volksfest – eine schwierigere Ausgangslage kann es wohl kaum geben: eine grosse Menschenmenge mit zig möglichen Verdächtigen, aber niemand hat selbstverständlich etwas gesehen. Irgendwo müssen sie anfangen: Bandmitglieder, Budenbesitzer, Schausteller, Besucher, Fanclub-Mitglieder, Manager. Zwei Fanclubs streiten sich darum, der einzig „wahre“ Fanclub von Ron Goldinger zu sein. Es hat mich erschreckt, welche Dimensionen das Fan-Sein annehmen kann: Mir graust davor, mir vorzustellen, dass einem von jeder Ecke das Idol entgegenblickt, oder wie sich die Partner der Fanclub-Mitglieder fühlen. Die Budenbesitzer und Schausteller halten sich bedeckt, denn sie müssen ja mit den anderen beim nächsten Volksfest wieder zusammenarbeiten.
Resi wohnt vorübergehend bei Constantin, da ihr eigentliches Herrchen, Jäger Ferstel, im Krankenhaus ist. Constantin lässt der guten Resi alles durchgehen, denn wer kann schon ihren grossen Augen widerstehen? Er schmuggelt sie sogar ins Krankenhaus – psst! Die ausführlichen „Gespräche“ von Constantin und Resi haben mich wiederum sehr amüsiert. Resi ist übrigens neu ein Polizei-Dackelhund und darf daher Tischler und Fink bei den Einsätzen begleiten.
Die Ermittlungen laufen wie immer in alle Richtungen und schon fordert Polizeioberrat Schwenk die umgehende Lösung. Tja, wenn es so einfach wäre…
Das Buch hat sich wie gewohnt flüssig lesen lassen, war sehr trubelig aufgrund der Volksfeststimmung, und ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Von mir gibt es 4 Sterne.