diagnostiziert Kirchschläger, woran die Kirche eigentlich krankt - denn wenn das Gros der Mitglieder ‘nur’ Laien sind, die nicht wirklich ernst genommen werden, wie will Kirche dann Kirche sein - und wie will sie sich zudem auf Jesus berufen, an dessen Lehre und Leben sie sich eigentlich messen sollte?!
Kirchschläger argumentiert dem Konzil und seinen eigentlich ‘bahnbrechenden’ Gedanken entlang - wobei die Bahn dann letztendlich nur rudimentär gebrochen wurde, da vieles stecken blieb, gar abgebrochen und zurück gepfiffen wurde. Spannend, wie Kirche wohl zu paulinischen Zeiten im Miteinander und nicht hierarchisiert gelebt wurde.
Immer wieder misst er das Jetzt nicht nur an der Geschichte, sondern auch an der Heiligen Schrift. So manches, das Geworden ist, hält dieser Prüfung nicht stand. - Kirchschläger schlägt klare Töne an, sei es im Bezug auf Macht und Hierarchie, auf das Engagement von Laien allgemein und der Frauen insbesondere - und plädiert zudem für eine vor Ort konkretisierte Kirche:
Leitlinie ist nicht die allen gemeinsame einheitliche Lösung, sondern die Förderung der nachhaltigen Entfaltung der Kirche vor Ort in Übereinstimmung mit dem Evangelium.
Kirchschläger jammert nicht einfach, sondern zeigt, wohin der Weg gehen könnte - denn eigentlich können wir es uns nicht mehr länger leisten, neben der Realität zu leben - Wenn, wie der Titel es fordert, aus Laien Kirche werden soll, muss sich einiges bewegen - oder vielmehr müssten wir uns endlich getrauen, uns vom Geist Jesu bewegen zu lassen.
Eine wirklich empfehlenswerte Schrift - die allerdings dazu dienen muss, Gestalt im konkreten Leben der Kirche zu werden!